
Der heutige Geschäftführer der Gesellschaft für Sicherheitspolitik verwies auf die von der Bundeswehr benötigten 80.000 zusätzlichen Soldatinnen und Soldaten. Ohne Wehrpflicht sei diese Zielmarke kaum erreichen, betonte Bartels. Ein Losverfahren, worauf sich die Fraktionen von Union und SPD laut Medienberichten zuletzt verständigt haben, hält Bartels für ein mögliches Werkzeug. In Dänemark etwa wird dies praktiziert. Dort gilt die Wehrpflicht für alle, aber nur ein Fünftel wird tatsächlich eingezogen. Für den Fall, dass es nicht genügend Freiwillige gibt, sollen die Ausgelosten dem Bericht zufolge anschließend auch zu einem mindestens sechsmonatigen Wehrdienst verpflichtet werden.
Bartels betonte zugleich, dass sich der Bund auch darauf einstellen müsse, den Zivildienst wieder einzuführen. Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung sei im Grundgesetz verankert. Der SPD-Politiker hat zuletzt einen Mitgliederentscheid seiner Partei zur Wiedereinsetzung der Wehrpflicht angeregt. Die Sozialdemokraten seien in ihrer Geschichte immer eine Partei der Wehrpflicht gewesen, betonte Bartels. Der 2011 vom damaligen Verteidigungsminister zu Guttenberg initiierten Aussetzung habe die SPD nicht zugestimmt.
Diese Nachricht wurde am 14.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.