Vor zehn Jahren war das Frühstudium noch etwas für Exoten. Inzwischen ist es viel bekannter geworden. An der Universität Oldenburg zum Beispiel können sich Frühstudierende seit fünf Jahren einschreiben. Katharina Al-Shamery, Vizepräsidentin für Forschung, hat das Projekt nach Oldenburg geholt. Seitdem haben hier insgesamt 80 Jugendliche ein Frühstudium absolviert. Eine Erfolgsbilanz, findet die Chemie-Professorin, auch wenn später nur einige für ihr reguläres Studium in Oldenburg bleiben.
"Ursprünglich war es so, dass wir die begabten Schüler für die Uni Oldenburg begeistern wollten. Einige bleiben bei uns, einige gehen in die Welt hinaus, so ist das leider. Wir haben aber festgestellt, dass sie diese Zeit auch nutzen, herauszufinden, was sie wirklich interessiert."
Das Frühstudium startete mit den naturwissenschaftlichen Fächern. Inzwischen wurde das Angebot um die Fächer Evangelische Theologie und Religionspädagogik, Geschichte, Pädagogik und Sport erweitert. Im Schnitt beginnen pro Semester 20 Schüler an der Uni. In diesem Semester sind es aber gerade mal dreizehn. Grund ist die auf acht Jahre verkürzte Zeit bis zum Abitur. Da bleibt offenbar weniger Zeit für Aktivitäten außerhalb der Schule. Zu den Neuen in Oldenburg gehört der 16-jährige Colin Koch.
"Ich bin sehr an Physik interessiert und wollte das später mal studieren, und da wollte ich mal einen Einblick bekommen, wie das so ist."
Die dreizehn Frühstudenten in Oldenburg, vier studieren Physik, zwei Chemie, sechs Informatik und eine Schülerin Geschichte, haben eins gemeinsam: Sie interessieren sich für ein Fach besonders, deshalb langweilen sie sich in der Schule. Ebenso wie Colin Koch ist auch der 17-jährige Eike Stein ein begabter Naturwissenschaftler.
"Es war so, dass die Schule das unterstützt hat, meine Noten gut waren, ich in den Fächern Mathe und Informatik unterfordert war, die Lehrer viel gefragt habe, und dann haben die das sofort unterstützt."
Unterstützt hat ihn Michael Meinert, Lehrer für Mathematik und Physik am Herbert-Gymnasium in Oldenburg. Immer wieder schlägt er einzelnen diesen Weg vor.
"Das sind Schüler, die über den Unterricht hinaus Futter brauchen, die bereit sind, ihre Freizeit zu opfern, um in den Naturwissenschaften voranzukommen. Das macht den Schülern Spaß, das bringt sie weiter und letztendlich können sie schon Scheine machen, die im Studium anerkannt werden."
Frühstudenten in Oldenburg müssen in der Regel von ihrer Schule vorgeschlagen werden. Entscheidend sind vor allem gute Noten in dem Fach, das man sich ausgesucht hat. Sind das also alles Überflieger? Nein, sagt Katharina Al-Shamery, Vizepräsidentin für Forschung.
"Überflieger kann man nicht sagen. Wir haben Schüler, die haben auch mal eine Drei oder Vier auf dem Zeugnis haben, die haben oft nur ein spezielles Fach, das sie besonders interessiert."
Erst 15 Jahre alt ist Merle Robie, die mit dem Fach Geschichte beginnt und sich eine Vorlesung über das europäische Bürgertum im 19. und 20. Jahrhundert ausgesucht hat.
"Ich denke mal, mich erwartet mehr Anforderung als im Schulunterricht, dass man seinen Horizont erweitern kann und dass man dann üben kann, wie es dann später ist, wenn man seine Dissertation schreibt."
Mit dem Fach Geschichte ist Merle eine Ausnahme. Wesentlich häufiger entscheiden sich Schüler für ein Frühstudium in den Naturwissenschaften. Die Geschichtsprofessorin Gunilla Budde, die auch Vizepräsidentin für Studium und Lehre ist, findet das schade. Denn sie hält ihr Fach für besonders gut geeignet:
"Geschichte hat was mit Detektivspürsinn zu tun. Sie müssen in die Quellen gehen, sie müssen Geheimschriften lesen, auf die Suche nach Spuren gehen, sie müssen Fragen stellen. Das Interesse ist da. Ich hab nur den Eindruck, dass Lehrer es schwer finden, Jugendliche an Geschichte zu halten. Weil zum Beispiel das Kurrikulum zu dicht ist."
Gunilla Budde hofft, dass viele Frühstudierende ihre Erfahrungen und die Begeisterung für die Wissenschaft in den Schulen weitergeben und damit zu Botschaftern fürs Studium werden.
"Ursprünglich war es so, dass wir die begabten Schüler für die Uni Oldenburg begeistern wollten. Einige bleiben bei uns, einige gehen in die Welt hinaus, so ist das leider. Wir haben aber festgestellt, dass sie diese Zeit auch nutzen, herauszufinden, was sie wirklich interessiert."
Das Frühstudium startete mit den naturwissenschaftlichen Fächern. Inzwischen wurde das Angebot um die Fächer Evangelische Theologie und Religionspädagogik, Geschichte, Pädagogik und Sport erweitert. Im Schnitt beginnen pro Semester 20 Schüler an der Uni. In diesem Semester sind es aber gerade mal dreizehn. Grund ist die auf acht Jahre verkürzte Zeit bis zum Abitur. Da bleibt offenbar weniger Zeit für Aktivitäten außerhalb der Schule. Zu den Neuen in Oldenburg gehört der 16-jährige Colin Koch.
"Ich bin sehr an Physik interessiert und wollte das später mal studieren, und da wollte ich mal einen Einblick bekommen, wie das so ist."
Die dreizehn Frühstudenten in Oldenburg, vier studieren Physik, zwei Chemie, sechs Informatik und eine Schülerin Geschichte, haben eins gemeinsam: Sie interessieren sich für ein Fach besonders, deshalb langweilen sie sich in der Schule. Ebenso wie Colin Koch ist auch der 17-jährige Eike Stein ein begabter Naturwissenschaftler.
"Es war so, dass die Schule das unterstützt hat, meine Noten gut waren, ich in den Fächern Mathe und Informatik unterfordert war, die Lehrer viel gefragt habe, und dann haben die das sofort unterstützt."
Unterstützt hat ihn Michael Meinert, Lehrer für Mathematik und Physik am Herbert-Gymnasium in Oldenburg. Immer wieder schlägt er einzelnen diesen Weg vor.
"Das sind Schüler, die über den Unterricht hinaus Futter brauchen, die bereit sind, ihre Freizeit zu opfern, um in den Naturwissenschaften voranzukommen. Das macht den Schülern Spaß, das bringt sie weiter und letztendlich können sie schon Scheine machen, die im Studium anerkannt werden."
Frühstudenten in Oldenburg müssen in der Regel von ihrer Schule vorgeschlagen werden. Entscheidend sind vor allem gute Noten in dem Fach, das man sich ausgesucht hat. Sind das also alles Überflieger? Nein, sagt Katharina Al-Shamery, Vizepräsidentin für Forschung.
"Überflieger kann man nicht sagen. Wir haben Schüler, die haben auch mal eine Drei oder Vier auf dem Zeugnis haben, die haben oft nur ein spezielles Fach, das sie besonders interessiert."
Erst 15 Jahre alt ist Merle Robie, die mit dem Fach Geschichte beginnt und sich eine Vorlesung über das europäische Bürgertum im 19. und 20. Jahrhundert ausgesucht hat.
"Ich denke mal, mich erwartet mehr Anforderung als im Schulunterricht, dass man seinen Horizont erweitern kann und dass man dann üben kann, wie es dann später ist, wenn man seine Dissertation schreibt."
Mit dem Fach Geschichte ist Merle eine Ausnahme. Wesentlich häufiger entscheiden sich Schüler für ein Frühstudium in den Naturwissenschaften. Die Geschichtsprofessorin Gunilla Budde, die auch Vizepräsidentin für Studium und Lehre ist, findet das schade. Denn sie hält ihr Fach für besonders gut geeignet:
"Geschichte hat was mit Detektivspürsinn zu tun. Sie müssen in die Quellen gehen, sie müssen Geheimschriften lesen, auf die Suche nach Spuren gehen, sie müssen Fragen stellen. Das Interesse ist da. Ich hab nur den Eindruck, dass Lehrer es schwer finden, Jugendliche an Geschichte zu halten. Weil zum Beispiel das Kurrikulum zu dicht ist."
Gunilla Budde hofft, dass viele Frühstudierende ihre Erfahrungen und die Begeisterung für die Wissenschaft in den Schulen weitergeben und damit zu Botschaftern fürs Studium werden.