Reisekonzern
FTI Touristik meldet Insolvenz an - Reisen sind bereits ab morgen betroffen

Der drittgrößte europäische Reiseveranstalter FTI Touristik hat Insolvenz angemeldet. Das teilte das Unternehmen mit. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, dass Kunden bereits angetretene Reisen planmäßig beenden könnten, hieß es.

    Das Logo des Reiseveranstalter FTI an der Firmenzentrale vor einem Reisebüro
    Ein Reisebüro an der Firmenzentrale von FTI in München (dpa/Sven Hoppe)
    Den Angaben zufolge wurde beim Amtsgericht München der Antrag auf Eröffnung eines Verfahrens gestellt. Weitere Konzerngesellschaften würden dies in den kommenden Tagen ebenfalls tun. FTI erklärte weiter, die Unterstützung für die betroffenen Reisenden habe jetzt Priorität. Es sei eine Hotline für Kunden eingerichtet worden; auf der Internetseite seien zudem eine Liste der häufigsten Fragen sowie Informationen zu Ansprechpartnern aufgelistet. Noch nicht begonnene Reisen können demnach ab morgen voraussichtlich nicht mehr oder nur noch teilweise durchgeführt werden. Das Auswärtige Amt erklärte, bei Bedarf werde man konsularische Hilfe leisten, um eine sichere Rückreise zu ermöglichen.

    Offenbar Deckungslücke in zweistelliger Millionenhöhe

    Das Unternehmen hatte in der Corona-Krise insgesamt 595 Millionen Euro staatliche Hilfe erhalten. Dem "Handelsblatt" zufolge soll sich bei FTI kurzfristig eine Deckungslücke in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrages aufgetan haben.
    Das Bundeswirtschaftsministerium bestätigte, dass man neue staatliche Hilfen abgelehnt habe.
    Das Unternehmen mit mehr als 11.000 Mitarbeitern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro.
    Diese Nachricht wurde am 03.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.