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FU Berlin - Hochburg der Langzeit-Studierenden

Zwanzig Prozent Langzeitstudierende. Grund für das Präsidium der Freien Universität Berlin zu handeln. In einer neuen Satzung für Studienangelegenheiten wurden nun verbindliche Beratungsgespräche festgelegt, an deren Ende auch die Exmatrikulation stehen kann. Darin sieht der AStA eine rechtswidrige Zwangsmaßnahme und kündet Widerstand gegen diesen "Kahlschlag gegen die kritische Intelligenz" an. Die Uni-Leitung wiederum ist entschlossen, notfalls vor das Verwaltungsgericht zu ziehen, um die Maßnahmen durchzusetzen.

    Streit und Uneinigkeit herrscht auch darüber, welche Typen von Langzeitstudierenden es gibt und folglich, was die Gründe für eine Karriere als Marathon-Akademiker sind. Denn die Gründe sind sicherlich unterschiedlich, ob es sich nun um den angehenden Germanisten mit Taxischein, den desorientierten Studienfachwechsler, den Dauerjobber oder den vollständig Entnervten handelt. Defizite auf allen Seiten sieht die Vize-Präsidentin der Freien Universität: "In manchen Bereichen hat sich einiges eingeschliffen. So die berühmt berüchtigten Dienstag-Mittwoch-Donnerstag-Veranstaltungen, als gäbe es Montag und Freitag nicht". Weitere Gründe sind ihrer Ansicht nach langwierige Prüfungen, mangelnde Beratungsangebote, fehlende Vorkenntnisse und die falsche Studienfachwahl. Die Möglichkeit zur Exmatrikulation soll nun Bewegung bringen. Gezeigt hat sich nämlich, dass die verpflichtende Beratung allein bislang wenig gebracht hat. Dennoch kein Grund zu Panik, beschwichtigen die Verantwortlichen. Ein Schein allein genügt, um weitere Maßnahmen abzuwenden. Erst bei fortlaufender Untätigkeit droht die Exmatrikulation.



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