
Die Polizei schrieb im Kurznachrichtendienst X, Teilnehmer seien per Lautsprecher aufgefordert worden, das Gelände zu verlassen. Einzelne Personen seien wegen Volksverhetzung und Hausfriedensbruchs festgenommen worden.
Berlins Wissenschaftssenatorin Czyborra kritisierte, dass die Proteste nicht auf Dialog, sondern auf Konfrontation ausgerichtet gewesen seien. Eine Entscheidung über weitere Maßnahmen wie Hausverbote oder Strafanzeigen lägen bei der Universität, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben der Hochschule hatten Teilnehmer des Protestcamps auch versucht, in Räume und Hörsäle der Universität einzudringen, um diese zu besetzen.
Zentralrat der Juden: Universität hätte sich klarer positionieren müssen
Der Zentralrat der Juden in Deutschland kritisierte die Leitung der Freien Universität Berlin. Zentralratspräsident Schuster sagte, die Besetzung zeige "eindeutig den fanatischen Charakter der Gruppierungen". Dass in der Stellungnahme der Universität kein Wort über diesen "ideologischen Unterbau" vorkomme, sei für ihn "mehr als irritierend". Schuster erklärte, er habe eine "klare Positionierung" seitens der Leitung erwartet.
Lehrbetrieb eingestellt
Die Hochschule hatte zuvor wegen der Besetzung den Lehrbetrieb eingestellt. "Diese Form des Protests ist nicht auf Dialog ausgerichtet. Eine Besetzung ist auf dem Gelände der FU Berlin nicht akzeptabel. Wir stehen für einen wissenschaftlichen Dialog zur Verfügung – aber nicht auf diese Weise", erklärte Universitätspräsident Günter Ziegler in einer Mitteilung.
Inzwischen wird auch aus Leipzig eine Besetzung der Universität gemeldet. Dort befinden sich pro-palästinensische Aktivisten im Audimax und haben im Innenhof des Hauptcampus Zelte aufgeschlagen.
Diese Nachricht wurde am 07.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.