Ein Vormittag an der Uni Erfurt. 14 Männer und eine Frau sitzen über Schreibblöcke gebeugt und hören dem Vortrag zu. Die einzige Frau im Raum - Quaramaan - verdeckt ihr Haar mit einem breiten braun-schwarz gemusterten Schal, trägt modische Brille, dezentes Make-up. Sie ist einer der Gäste aus Afghanistan, ausgewählt aus vielen Bewerbern. Später sollen auch sie in ihrem Land eine Führungsposition übernehmen.
Über Finanzierung, Spendengelder, Weltbank und ein gut funktionierendes Landes-Finanzsystem hat Quaramaan in dieser Stunde Fakten gelernt. Und schon schiebt sich vorsichtig die nächste Lehrerin in den Raum.
Manija Gardizi. Ebenso modisch. Und ebenso sympathisch. Die schwarzen Haare sind zum Zopf nach hinten gebunden, der weiße Kragen einer Bluse ragt über dem schwarzen Pulli. Sie ist locker, fröhlich, kompetent und stolz auf ihre Studenten.
"Die meisten der Studenten kommen aus ganz Afghanistan verteilt her. Ein Großteil hat in Kabul selbst gearbeitet und hat dort auch einen Master- oder Bachelorabschluss gemacht. Manche waren aber auch sehr, sehr lange im Iran oder in Pakistan als Flüchtlinge und sind dann erst vor ungefähr sechs bis sieben Jahren nach Afghanistan zurück gekommen und haben jetzt auch die letzten Jahre dort gearbeitet, also für die UNO, die GTZ, fürs Finanzministerium, für alle möglichen Bereiche."
Manija stammt auch aus Afghanistan, ist in Kabul geboren, mit sechs Jahren mit den Eltern nach Bonn gekommen, hat dort studiert, später in Berlin promoviert. Ihren Heimatsprache hat sie nicht verlernt, und mit Vergnügen spricht sie jetzt mit ihren Landsleuten Dari in der Pause.
"Ganz kurz mal Dari, damit wir die Sprache nicht vergessen."
Mit-Initiator des Projektes, Dreh- und Angelpunkt ist Professor Dietmar Herz. Auch er war schon mehrer Male in Afghanistan, leitet nun das Vorhaben in Erfurt:
"Dieses Projekt war besonders - das Auswärtige Amt hat einen Stabilitätspakt Afghanistan initiiert, der versuchen sollte, den zivilen Aufbau Afghanistans zu fördern. Davon sind wir ein Teilprojekt."
Der Deutsche Akademische Austauschdienst verwaltet das Projekt und hat in Kabul diejenigen ausgewählt, die jetzt in Erfurt drei Jahre studieren dürfen.
"Wir sind als Erfurt School of Public Policy wahrscheinlich die einzige Einrichtung in Deutschland, die solchermaßen international ausgerichtet ist und die auch ein Schwerpunkt in der Region hat."
Manija setzt in dieser Stunde auf praktische Tipps, denn manche ihrer Zuhörer wollen später promovieren.
Als Frau ist sie hier voll akzeptiert - und erstaunlicherweise nicht nur hier. Ihre Erfahrungen mit beiden Kulturen im Herzen und einigen Sprachen im Kopf sind positiv:
"Ich habe selbst vier Jahre jetzt in Afghanistan gearbeitet, für verschiedene Organisationen auch relativ lange geforscht."
Sie ist eine von vielen hoffnungsvollen Menschen, die die Politik Afghanistans von hier aus unterstützen - indem sie Hilfe zur Selbsthilfe vermitteln.
Über Finanzierung, Spendengelder, Weltbank und ein gut funktionierendes Landes-Finanzsystem hat Quaramaan in dieser Stunde Fakten gelernt. Und schon schiebt sich vorsichtig die nächste Lehrerin in den Raum.
Manija Gardizi. Ebenso modisch. Und ebenso sympathisch. Die schwarzen Haare sind zum Zopf nach hinten gebunden, der weiße Kragen einer Bluse ragt über dem schwarzen Pulli. Sie ist locker, fröhlich, kompetent und stolz auf ihre Studenten.
"Die meisten der Studenten kommen aus ganz Afghanistan verteilt her. Ein Großteil hat in Kabul selbst gearbeitet und hat dort auch einen Master- oder Bachelorabschluss gemacht. Manche waren aber auch sehr, sehr lange im Iran oder in Pakistan als Flüchtlinge und sind dann erst vor ungefähr sechs bis sieben Jahren nach Afghanistan zurück gekommen und haben jetzt auch die letzten Jahre dort gearbeitet, also für die UNO, die GTZ, fürs Finanzministerium, für alle möglichen Bereiche."
Manija stammt auch aus Afghanistan, ist in Kabul geboren, mit sechs Jahren mit den Eltern nach Bonn gekommen, hat dort studiert, später in Berlin promoviert. Ihren Heimatsprache hat sie nicht verlernt, und mit Vergnügen spricht sie jetzt mit ihren Landsleuten Dari in der Pause.
"Ganz kurz mal Dari, damit wir die Sprache nicht vergessen."
Mit-Initiator des Projektes, Dreh- und Angelpunkt ist Professor Dietmar Herz. Auch er war schon mehrer Male in Afghanistan, leitet nun das Vorhaben in Erfurt:
"Dieses Projekt war besonders - das Auswärtige Amt hat einen Stabilitätspakt Afghanistan initiiert, der versuchen sollte, den zivilen Aufbau Afghanistans zu fördern. Davon sind wir ein Teilprojekt."
Der Deutsche Akademische Austauschdienst verwaltet das Projekt und hat in Kabul diejenigen ausgewählt, die jetzt in Erfurt drei Jahre studieren dürfen.
"Wir sind als Erfurt School of Public Policy wahrscheinlich die einzige Einrichtung in Deutschland, die solchermaßen international ausgerichtet ist und die auch ein Schwerpunkt in der Region hat."
Manija setzt in dieser Stunde auf praktische Tipps, denn manche ihrer Zuhörer wollen später promovieren.
Als Frau ist sie hier voll akzeptiert - und erstaunlicherweise nicht nur hier. Ihre Erfahrungen mit beiden Kulturen im Herzen und einigen Sprachen im Kopf sind positiv:
"Ich habe selbst vier Jahre jetzt in Afghanistan gearbeitet, für verschiedene Organisationen auch relativ lange geforscht."
Sie ist eine von vielen hoffnungsvollen Menschen, die die Politik Afghanistans von hier aus unterstützen - indem sie Hilfe zur Selbsthilfe vermitteln.