Die Welt hat ein Leitungsproblem. Laut Schätzungen der Weltbank gehen jährlich 32 Milliarden Kubikmeter Trinkwasser durch marode Wasserrohre verloren. Das entspricht rund einem Viertel der Menge, die in die Leitungsnetze eingespeist wird. Die Ursachen dafür sind nicht immer große Rohrbrüche, sondern viel häufiger kleine Risse und Defekte, die schwer zu orten sind.
"Rund 50 bis 70 Prozent des Wassers geht unentdeckt über verteilte kleine Leckagen verloren. Aber das geschieht 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, Jahr für Jahr. Daraus ergeben sich diese enormen Verluste in den meisten Städten der Welt."
Peter Paz leitet das junge israelische Unternehmen Curapipe Systems. 2007 gründete er die Firma mit der Idee für ein neuartiges Reparatursystem für Wasserrohre. Anstatt kostspielig nach den Defekten zu graben, sollte sein System selbständig Löcher und Risse in den Leitungen von innen flicken. "Grabenlose Automatisierte Leck Reparatur", nennt er diese Technik.
"Das System muss fähig sein, Löcher zu entdecken, sie zu füllen und letztendlich zu heilen – und zwar so, dass es eine dauerhafte Lösung darstellt."
Curapipe hat einen neuartigen Reparaturmolch für Wasserrohre entwickelt. Sogenannte Molche werden bisher vor allem bei Öl- und Gaspipelines eingesetzt. Es sind torpedoförmige Stopfen, die im Inneren mit verschiedenen Messinstrumenten bestückt werden können. Sie füllen exakt den Querschnitt der Röhren aus und werden zusammen mit dem Öl oder Gas durch die Pipeline getrieben, um sie zu inspizieren.
Curapipes Molch-Variante ist simpler. Sie besteht aus zwei dichten Schaumstoff-Körpern, zwischen denen ein zähflüssiger Kunststoff als Reparaturmasse transportiert wird. Wenn der Molch durch die Leitungen kriecht, quillt der Spezialkunststoff an den gleichen defekten Stellen der Rohre heraus wie sonst das Wasser. Allerdings härtet der Füllstoff in den Klüften schnell aus und verstopft so kleinere Löcher und Risse bis zu 1,5 Zentimeter Durchmesser.
"Die Füllmasse geht keine chemische Verbindung mit den Rohren ein. Für einen Klebstoff müssten die Oberflächen trocken und sauber sein. Solche Bedingungen gibt es in den Pipelines nicht. Unsere Lösung entspricht eher einer Amalgamfüllung von Zähnen."
Vier Jahre hat die Entwicklung des Füllstoffes gedauert. Die Zusammensetzung ist ein Betriebsgeheimnis. Nach Angaben von Peter Paz ist er aber für Trinkwasser völlig bedenkenlos. Zumal er sich nicht als durchgängige Schicht im Inneren der Rohre absetzt, sondern nur in kleinen Mengen in den Rissen zurückbleibt.
"Wir wollten eine chirurgische Reparatur, die sich auf die kleinen Defekte beschränkt. Der Rest der Rohre bleibt unverändert."
Jetzt muss Peter Paz nur noch Abnehmer für sein Flick-System finden. Dafür ist viel Überzeugungsarbeit nötig.
"Wasserversorger sind sehr konservativ. Es braucht Zeit, sie zu überzeugen. Auch wenn wir Ihnen eine aus unserer Sicht überzeugende Technik mit großem Nutzen bieten. Wir werden jedem Kunden neu zeigen müssen, dass das System tatsächlich funktioniert."
Immerhin konnte Curapipe schon einen renommierten Wasserversorger dafür gewinnen, die Reparatur-Molche einer intensiven Prüfung zu unterziehen: Es handelt sich um Thames Water, der im Großraum London das Trinkwasser liefert.
"Thames Water hat ein Teströhrensystem aufgebaut – oberirdisch. Sie wollten unser System gründlich prüfen, bei voller Kontrolle und Sichtbarkeit. Die Ergebnisse waren gut. 2012 wird nun ein Feldversuch folgen."
Für Thames Water könnte sich das Stopfen von Löchern und Rissen in den Leitungen schnell in barer Münze auszahlen. Allein in London gehen täglich 650 Millionen Liter Wasser verloren.
"Rund 50 bis 70 Prozent des Wassers geht unentdeckt über verteilte kleine Leckagen verloren. Aber das geschieht 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, Jahr für Jahr. Daraus ergeben sich diese enormen Verluste in den meisten Städten der Welt."
Peter Paz leitet das junge israelische Unternehmen Curapipe Systems. 2007 gründete er die Firma mit der Idee für ein neuartiges Reparatursystem für Wasserrohre. Anstatt kostspielig nach den Defekten zu graben, sollte sein System selbständig Löcher und Risse in den Leitungen von innen flicken. "Grabenlose Automatisierte Leck Reparatur", nennt er diese Technik.
"Das System muss fähig sein, Löcher zu entdecken, sie zu füllen und letztendlich zu heilen – und zwar so, dass es eine dauerhafte Lösung darstellt."
Curapipe hat einen neuartigen Reparaturmolch für Wasserrohre entwickelt. Sogenannte Molche werden bisher vor allem bei Öl- und Gaspipelines eingesetzt. Es sind torpedoförmige Stopfen, die im Inneren mit verschiedenen Messinstrumenten bestückt werden können. Sie füllen exakt den Querschnitt der Röhren aus und werden zusammen mit dem Öl oder Gas durch die Pipeline getrieben, um sie zu inspizieren.
Curapipes Molch-Variante ist simpler. Sie besteht aus zwei dichten Schaumstoff-Körpern, zwischen denen ein zähflüssiger Kunststoff als Reparaturmasse transportiert wird. Wenn der Molch durch die Leitungen kriecht, quillt der Spezialkunststoff an den gleichen defekten Stellen der Rohre heraus wie sonst das Wasser. Allerdings härtet der Füllstoff in den Klüften schnell aus und verstopft so kleinere Löcher und Risse bis zu 1,5 Zentimeter Durchmesser.
"Die Füllmasse geht keine chemische Verbindung mit den Rohren ein. Für einen Klebstoff müssten die Oberflächen trocken und sauber sein. Solche Bedingungen gibt es in den Pipelines nicht. Unsere Lösung entspricht eher einer Amalgamfüllung von Zähnen."
Vier Jahre hat die Entwicklung des Füllstoffes gedauert. Die Zusammensetzung ist ein Betriebsgeheimnis. Nach Angaben von Peter Paz ist er aber für Trinkwasser völlig bedenkenlos. Zumal er sich nicht als durchgängige Schicht im Inneren der Rohre absetzt, sondern nur in kleinen Mengen in den Rissen zurückbleibt.
"Wir wollten eine chirurgische Reparatur, die sich auf die kleinen Defekte beschränkt. Der Rest der Rohre bleibt unverändert."
Jetzt muss Peter Paz nur noch Abnehmer für sein Flick-System finden. Dafür ist viel Überzeugungsarbeit nötig.
"Wasserversorger sind sehr konservativ. Es braucht Zeit, sie zu überzeugen. Auch wenn wir Ihnen eine aus unserer Sicht überzeugende Technik mit großem Nutzen bieten. Wir werden jedem Kunden neu zeigen müssen, dass das System tatsächlich funktioniert."
Immerhin konnte Curapipe schon einen renommierten Wasserversorger dafür gewinnen, die Reparatur-Molche einer intensiven Prüfung zu unterziehen: Es handelt sich um Thames Water, der im Großraum London das Trinkwasser liefert.
"Thames Water hat ein Teströhrensystem aufgebaut – oberirdisch. Sie wollten unser System gründlich prüfen, bei voller Kontrolle und Sichtbarkeit. Die Ergebnisse waren gut. 2012 wird nun ein Feldversuch folgen."
Für Thames Water könnte sich das Stopfen von Löchern und Rissen in den Leitungen schnell in barer Münze auszahlen. Allein in London gehen täglich 650 Millionen Liter Wasser verloren.