Claudia Doblinger ist schon ein wenig stolz. Vor drei Wochen drückte ihr Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch in Regensburg die Abschlussurkunde des Elite-Masters of Science with Honors in die Hand, ebenso wie ihren 25 Kommilitonen. Zwei Jahre Elitestudiengang in BWL an der Uni Regensburg liegen hinter ihr:
"Ich habe die Forschung für meine Abschlussarbeit an der Universität von Colorado absolviert. Das wäre ohne die Honorselitestudiengänge nicht möglich gewesen."
Drei Mitarbeiter plus Professor kümmerten sich um die 26-köpfige Studentengruppe: eine exzellente Betreuung, die gerade wenige Meter weiter im Audimax erstreikt werden soll. Kleine Gruppen von maximal 26 Studierenden, regelmäßige Workshops im Ausland, Teilnahme an Kongressen und gut 50.000 Euro pro Jahr für Reisekosten und Gastwissenschaftler - so präsentieren sich die 21 Elitestudiengänge nach fünf Jahren Elitenetzwerk Bayern.
Waren anfangs nur die Münchner Unis dabei, bieten mittlerweile alle Unis Eliteprogramme an; hinzu kommen elf Doktorandenkollegs. Für die Erstsemester hält das Elitenetzwerk, das Max-Weber-Programm, bereit sowie Förderstipendien. Gut 3000 Studierende werden auf diese Weise derzeit vom Freistaat gefördert. Ein Erfolgskonzept ohne gleichen, das zurzeit, so Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch, von Gutachtern auf Optimierungsmöglichkeiten überprüft wird:
"Zukunftsperspektiven Elitenetzwerk: Natürlich müssen wir das weiterentwickeln. Das einzig Konstante ist die Veränderung hier. Wir wollen weitermachen beim Büchergeld, das ist auch gesichert. Wir wollen weitermachen Richtung 300 Euro. Aber erstmal müssen wir die Evaluierung abwarten - und dann können wir es optimieren."
In der bayerischen Wirtschaft und bei ausländischen Partneruniversitäten genießt das Elitenetzwerk nach anfänglicher Skepsis ein hohes Ansehen, das sich auch auf die beteiligten Universitäten überträgt. So sorgt der wirtschaftswissenschaftliche Elitestudiengang an einer kleinen Uni wie Regensburg für einen exzellenten Ruf der gesamten Fakultät. Namhafte Firmen bieten nicht nur den Elitestudierenden Workshops und Praktika an, auch weil Lehrstuhlinhaber Michael Dowling sie mitfinanzieren kann:
"Durch die zusätzlichen Mittel, insbesondere die drei Assistentenstellen, und rund 50.000 Euro im Jahr können wir eine Reihe von zusätzlichen Aktivitäten anbieten, die sonst nicht möglich wären. Wir haben schon mal eine Akademie in Colorado durchgeführt, wir haben jedes Jahr eine Akademie in Deutschland mit Gästen aus Colorado, aus Tschechien und Großbritannien. Wir planen 2011 eine Akademie in Peking, die wir mit normalen Dingen, auch nicht Studiengebühren, hätten finanzieren können."
Ginge es nach Michael Dowling, dann müsste das Elitenetzwerk Bayern jetzt aber, nach fünf Jahren, in die Frühförderung, das heißt, ab dem ersten Semester - wie in den USA - einsteigen. Doktorandenkollegs, die wie das Max-Weber-Programm, die Elitestudiengänge und die Forschungsstipendien die vier Säulen des Netzwerks bilden, müssten der deutschlandweiten DFG-Förderung überlassen werden, so seine Forderung. Wissenschaftsminister Heubisch erwidert.
"Ob man dann wirklich schnell was Neues macht, da möchte ich warnen. Denn wenn im Koalitionsvertrag im Bund etwas steht, das wir eventuell das normale Stipendium in Bayern übernehmen werden, dann ist eine ganz neue Situation da. Und da müssen wir uns neu aufstellen."
Die bayerischen Universitätsleitungen sind froh, dass sich die 21 Studiengänge des Elitenetzwerkes nach fünf Jahren gut etabliert haben. Denn Prüfungs- und Studienordnungen mussten um- oder neu geschrieben werden, da die einzelnen Elitestudiengänge oft von mehreren Unis gleichzeitig betreut werden. Das machte notgedrungen ein Zusammenrücken bayernweit notwendig, sagt Regensburgs Kanzler Christian Blomeyer.
"Der Ehrgeiz ist ja, dass jede Uni sich am Elitenetzwerk beteiligt. Das wird sehr genau ausgewertet, wer hat wie viele Studiengänge und wer nicht dabei ist, gehört nicht zur Elite. Das ist etwas was man bei der Motivation der Professoren berücksichtigen muss. Da spielt es schon eine Rolle, ob man an so einem Elitenetzwerk beteiligt ist oder nicht."
"Ich komme aus Kolumbien und bin wegen dieses speziellen Studienganges hier. In Deutschland gibt es zwar noch andere neurowissenschaftliche Studiengänge, aber ohne die spezielle Ausrichtung."
Professorin Inga Neumann betreut an ihrem Experimental-and-Clinical-Neurosciences-Kurs 14 Studierenden aus aller Welt. Ihr Turbo-18-Monate-Elitestudiengang an der Schnittstelle Medizin/Biologie ist mittlerweile weltbekannt. Eine Studentin kommt aus Kamerun, die andere aus Pakistan, zwei aus den USA. Für sie ist das Studium in Regensburg ein wahres Schnäppchen. Denn neben den Studiengebühren kosten die Elitestudiengänge die Teilnehmer keinen weiteren Cent.
In ihrer Heimat müssten die meisten eine fünfstellige Summe für dieses Studium ausgeben. Doch Wissenschaftsminister Heubisch will noch weiter gehen: Mit der derzeitigen Evaluierung soll auch geklärt werden, ob den Elitestudierenden zusätzlich noch ein Stipendium für den Lebensunterhalt gewährt werden kann.
"Ich habe die Forschung für meine Abschlussarbeit an der Universität von Colorado absolviert. Das wäre ohne die Honorselitestudiengänge nicht möglich gewesen."
Drei Mitarbeiter plus Professor kümmerten sich um die 26-köpfige Studentengruppe: eine exzellente Betreuung, die gerade wenige Meter weiter im Audimax erstreikt werden soll. Kleine Gruppen von maximal 26 Studierenden, regelmäßige Workshops im Ausland, Teilnahme an Kongressen und gut 50.000 Euro pro Jahr für Reisekosten und Gastwissenschaftler - so präsentieren sich die 21 Elitestudiengänge nach fünf Jahren Elitenetzwerk Bayern.
Waren anfangs nur die Münchner Unis dabei, bieten mittlerweile alle Unis Eliteprogramme an; hinzu kommen elf Doktorandenkollegs. Für die Erstsemester hält das Elitenetzwerk, das Max-Weber-Programm, bereit sowie Förderstipendien. Gut 3000 Studierende werden auf diese Weise derzeit vom Freistaat gefördert. Ein Erfolgskonzept ohne gleichen, das zurzeit, so Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch, von Gutachtern auf Optimierungsmöglichkeiten überprüft wird:
"Zukunftsperspektiven Elitenetzwerk: Natürlich müssen wir das weiterentwickeln. Das einzig Konstante ist die Veränderung hier. Wir wollen weitermachen beim Büchergeld, das ist auch gesichert. Wir wollen weitermachen Richtung 300 Euro. Aber erstmal müssen wir die Evaluierung abwarten - und dann können wir es optimieren."
In der bayerischen Wirtschaft und bei ausländischen Partneruniversitäten genießt das Elitenetzwerk nach anfänglicher Skepsis ein hohes Ansehen, das sich auch auf die beteiligten Universitäten überträgt. So sorgt der wirtschaftswissenschaftliche Elitestudiengang an einer kleinen Uni wie Regensburg für einen exzellenten Ruf der gesamten Fakultät. Namhafte Firmen bieten nicht nur den Elitestudierenden Workshops und Praktika an, auch weil Lehrstuhlinhaber Michael Dowling sie mitfinanzieren kann:
"Durch die zusätzlichen Mittel, insbesondere die drei Assistentenstellen, und rund 50.000 Euro im Jahr können wir eine Reihe von zusätzlichen Aktivitäten anbieten, die sonst nicht möglich wären. Wir haben schon mal eine Akademie in Colorado durchgeführt, wir haben jedes Jahr eine Akademie in Deutschland mit Gästen aus Colorado, aus Tschechien und Großbritannien. Wir planen 2011 eine Akademie in Peking, die wir mit normalen Dingen, auch nicht Studiengebühren, hätten finanzieren können."
Ginge es nach Michael Dowling, dann müsste das Elitenetzwerk Bayern jetzt aber, nach fünf Jahren, in die Frühförderung, das heißt, ab dem ersten Semester - wie in den USA - einsteigen. Doktorandenkollegs, die wie das Max-Weber-Programm, die Elitestudiengänge und die Forschungsstipendien die vier Säulen des Netzwerks bilden, müssten der deutschlandweiten DFG-Förderung überlassen werden, so seine Forderung. Wissenschaftsminister Heubisch erwidert.
"Ob man dann wirklich schnell was Neues macht, da möchte ich warnen. Denn wenn im Koalitionsvertrag im Bund etwas steht, das wir eventuell das normale Stipendium in Bayern übernehmen werden, dann ist eine ganz neue Situation da. Und da müssen wir uns neu aufstellen."
Die bayerischen Universitätsleitungen sind froh, dass sich die 21 Studiengänge des Elitenetzwerkes nach fünf Jahren gut etabliert haben. Denn Prüfungs- und Studienordnungen mussten um- oder neu geschrieben werden, da die einzelnen Elitestudiengänge oft von mehreren Unis gleichzeitig betreut werden. Das machte notgedrungen ein Zusammenrücken bayernweit notwendig, sagt Regensburgs Kanzler Christian Blomeyer.
"Der Ehrgeiz ist ja, dass jede Uni sich am Elitenetzwerk beteiligt. Das wird sehr genau ausgewertet, wer hat wie viele Studiengänge und wer nicht dabei ist, gehört nicht zur Elite. Das ist etwas was man bei der Motivation der Professoren berücksichtigen muss. Da spielt es schon eine Rolle, ob man an so einem Elitenetzwerk beteiligt ist oder nicht."
"Ich komme aus Kolumbien und bin wegen dieses speziellen Studienganges hier. In Deutschland gibt es zwar noch andere neurowissenschaftliche Studiengänge, aber ohne die spezielle Ausrichtung."
Professorin Inga Neumann betreut an ihrem Experimental-and-Clinical-Neurosciences-Kurs 14 Studierenden aus aller Welt. Ihr Turbo-18-Monate-Elitestudiengang an der Schnittstelle Medizin/Biologie ist mittlerweile weltbekannt. Eine Studentin kommt aus Kamerun, die andere aus Pakistan, zwei aus den USA. Für sie ist das Studium in Regensburg ein wahres Schnäppchen. Denn neben den Studiengebühren kosten die Elitestudiengänge die Teilnehmer keinen weiteren Cent.
In ihrer Heimat müssten die meisten eine fünfstellige Summe für dieses Studium ausgeben. Doch Wissenschaftsminister Heubisch will noch weiter gehen: Mit der derzeitigen Evaluierung soll auch geklärt werden, ob den Elitestudierenden zusätzlich noch ein Stipendium für den Lebensunterhalt gewährt werden kann.