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Fünf Jahre NIT

Das Northern Institute of Technology (NIT) in Hamburg-Harburg feiert in dieser Woche sein fünfjähriges Bestehen. Drei Absolventenjahrgänge mit insgesamt 98 Absolventinnen und Absolventen haben das NIT seit seiner Gründung am 2. Dezember 1998 passiert. Das hoch gelobte Institut wurde Anfang 2002 in einer Bewertung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft zur zweitbesten unter Deutschlands privaten Hochschulinstitutionen gekürt.

    Pro Jahrgang nimmt das NIT 35 neue Studierende auf, die international ausgewählt werden. Auf dem hochschuleigenen Campus verbindet sich nach amerikanischem Vorbild Leben und Lernen bei intensiver Betreuung. Im Studium legt das NIT hohen Wert auf die so genannten Soft Skills und will Führungsqualitäten vermitteln. Die Absolventen erwerben in zwei Jahren einen Master in "Global Technology Management", der in Kooperation mit der TU Hamburg-Harburg entwickelt wurde.

    Die Finanzierung des Studiums erfolgt in einer so genannten Public-Private-Partnership: Die derzeit 15.000 Euro Studiengebühren pro Jahr werden durch Stipendien aufgebracht. Die Zahl von zehn Unternehmen, die sich schon zur Zeit der NIT-Gründung engagiert hatte, ist heute auf 20 Firmen angewachsen, darunter große Namen wie Siemens, Daimler-Chrysler oder Airbus. Die beteiligten Firmen dürfen im Gegenzug Wünsche bei der Auswahl der Studierenden äußern. Gottfried von Bismarck, Aufsichtsratsvorsitzender des NIT und Vertreter der Industrie, erklärt: "In einer internationalisierten Industrie wird sich nicht aufhalten lassen, dass wir immer mehr Zulieferteile kaufen und auch die Fertigung lohnintensiver Komponenten in andere Länder verlegen. Die Erfahrung ist auch, dass man in diesen Ländern natürlich mit 'Locals', wie man so sagt, arbeitet, also Führungskräften, die aus dem Land stammen. Führungskräfte als Ingenieure müssen also viel stärker in der Lage sein, mit Ausländern zu verhandeln, sie zu führen und auch im Ausland Fabriken aufzubauen."

    Bei allem Lob für die private Hochschule, betont Professor Klaus Landfried, bis vor kurzem Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, dass Bildung weiterhin eine öffentliche Aufgabe bleiben wird: "Straßenbau, Bahn, Telekommunikation, jedenfalls deren Infrastruktur, gehören zu den öffentlichen Aufgaben, also auch Schule, Hochschule und Forschung. Dass davon Teile auch auf kreative Weise privat finanziert werden können und dass diejenigen, die davon einen Vorteil haben, auch einen Beitrag dazu zahlen, ist weltweit so und ist auch natürlich."