Archiv


Fünf Monde für einen Zwergplaneten

Pluto gilt zwar inzwischen nicht mehr als vollwertiger Planet - dafür prahlt er mit immer mehr Monden, die Astronomen in seiner Umgebung entdecken. Die Monde Nummer zwei und drei hatten die Forscher 2006 erspäht, dem Jahr seiner "Degradierung".

Von Dirk Lorenzen |
    Nun hat sich auf Bildern des Hubble-Weltraumteleskops Mond Nummer fünf verraten. Den vierten hatte man vor gut einem Jahr gefunden.

    Der neue Mond dürfte zehn bis zwanzig Kilometer groß und irregulär geformt sein. Er zieht seine Bahn in knapp hunderttausend Kilometern Abstand von Pluto.

    Die Astronomen staunen, dass ein so kleiner Körper wie Pluto, so viele Monde um sich herum hat - und deren Bahnen dazu so wunderbar ineinandergreifen wie russische Puppen.

    Nach der beliebtesten Theorie sind Plutos Monde die Überbleibsel einer gewaltigen Kollision zwischen ihm und einem anderen Körper vor Milliarden von Jahren.

    Die Raumfahrtingenieure sehen die Vielzahl der Plutomonde mit gemischten Gefühlen. Denn wenn sich so viele Monde von der Erde aus entdecken lassen, muss es dort auch viele kleinere, bisher unbekannte Trümmerstücke geben.

    Die Flugplaner untersuchen derzeit sehr genau, auf welcher Bahn die NASA-Sonde "New Horizons" im Jahr 2015 an Pluto vorbeifliegen kann - und zwar wissenschaftlich möglichst ergiebig und zugleich möglichst sicher.

    Die "Neuen Horizonte" haben eine Geschwindigkeit von etwa 50.000 Kilometern pro Stunde - bei diesem Tempo könnte schon ein kirschkerngroßes Trümmerstückchen die Sonde zerstören.

    Dann würde die Erforschung der Außenbereiche des Sonnensystems weit hinter dem Horizont verschwinden ...

    Website der Mission New Horizons

    Umfassende NASA-Informationen zu Pluto