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Fünf Wochen Zwangspause nach Computerpanne
Hubble-Rentner retten das Weltraumteleskop

Fünf Wochen im Sommer 2021 war das Hubble Space Telescope ausgefallen – und manche wähnten das Ende nah. Doch das NASA-Team machte das himmlische Auge wieder flott.

Von Dirk Lorenzen |
Konzentriertes Arbeiten im Kontrollraum: Nzinga Tull und ihr Team bei der Wiederinbetriebnahme des Hubble-Welraumteleskops am 15. Juli 2021
Konzentriertes Arbeiten im Kontrollraum: Nzinga Tull und ihr Team bei der Wiederinbetriebnahme des Hubble-Welraumteleskops am 15. Juli 2021 (NASA Goddard / Rebecca Roth)
Am 13. Juni 2021 hatte der Computer, der die wissenschaftlichen Instrumente steuert, plötzlich seinen Dienst versagt. Alle Versuche, ihn über den Hauptcomputer an Bord wieder zum Laufen zu bringen, schlugen fehl.
Fast alle wichtigen Komponenten von Hubble sind doppelt vorhanden. Auch für den ausgefallenen Computer gibt es Ersatz – doch der ist in den 31 Jahren seit dem Start noch nie eingeschaltet gewesen.

50 Menschen versuchten, Hubble zu retten

Ihn zu aktivieren, erforderte besondere Umsicht – und so rief Nzinga Tull, die Leiterin des Hubble-Notfall-Teams einige frühere Mitarbeiter zu Hilfe. Zeitweise waren mehr als fünfzig Personen mit der Rettung des Weltraumteleskops beschäftigt.
Jahrzehntealte Dokumente wurden gewälzt und jeder Schritt in einem Simulator am Boden durchgespielt, um Hubble nicht durch mögliche Flüchtigkeitsfehler weiter zu gefährden.
Sehnsüchtig erwartete Galaxien: Die beiden ersten Hubble-Beobachtungen nach fünf Wochen Zwangspause
Sehnsüchtig erwartete Galaxien: Die beiden ersten Hubble-Beobachtungen nach fünf Wochen Zwangspause (NASA / ESA)

Zeugnis verschmelzender Galaxien

Gemeinsam mit dem Wissen der Hubble-Rentner gelang am 15. Juli das Umschalten auf den Ersatzcomputer. Binnen zwei Tagen waren auch die wissenschaftlichen Instrumente wieder bereit für die Himmelsbeobachtung.
Wohl selten hat sich das Hubble-Team so sehr über zwei Bilder von Galaxien gefreut. Das Teleskop hatte nach der langen Pause als erstes zwei gerade verschmelzende Galaxien im Steinbock fotografiert – und eine ungewöhnliche Galaxie mit drei Spiralarmen.
Die befindet sich – passender hätte es kaum sein können – im Sternbild Phoenix.