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Fünfzigmal Texus

Neben den berühmten Raketenbahnhöfen Baikonur, Cape Canaveral oder Kourou gibt es noch viele andere Startplätze, von denen Raketen in den Weltraum abheben.

Von Dirk Lorenzen |
    Das schwedische Weltraumzentrum befindet sich in Esrange, nahe der Bergwerkstadt Kiruna im Norden des Landes. Diesen Startplatz nutzen regelmäßig auch Teams des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt.

    Von dort fliegen die Texus-Raketen ins All. Texus ist die Abkürzung von "Technische Experimente unter Schwerelosigkeit".

    Die Raketen sind nur etwa dreizehn Meter lang. Sie tragen eine Experimentierkapsel bis in 260 Kilometer Höhe. Dann stürzt die Kapsel zurück zur Erde und landet am Fallschirm.

    Während des Fluges herrscht in der Rakete für gut sechs Minuten Schwerelosigkeit. Meist befinden sich drei oder vier Experimente an Bord - es geht oft um Grundlagenforschung in den Bereichen Materialforschung, Biologie, Physik und Medizin.

    Menschen können bei Texus nicht mitfliegen. Dennoch sind hin und wieder Passagiere an Bord: Vor einigen Jahren sind Fische ins All und wieder zurückgeflogen. Die Forscher wollten lernen, wie die Schwerelosigkeit den Gleichgewichtssinn stört.

    Auch Pflanzen und Pilze sind immer wieder mit Texus unterwegs. Die Biologen interessiert zum Beispiel, wie die Zellen die Schwerkraft spüren und auf deren Ausbleiben reagieren.

    Im April haben Ingenieure und Forscher Jubiläum gefeiert: Zum fünfzigsten Mal stieg eine Texus-Rakete in den Himmel über Nordschweden. Der nächste Start ist im November geplant.

    DLR-Informationen zum TEXUS-Programm

    Informationen zum Jubiläumsflug Texus 50

    Das schwedische Raumfahrtzentrum Esrange
    Die Texus-Rakete noch in der Montagehalle von Esrange
    Die Texus-Rakete noch in der Montagehalle von Esrange (DLR, Gonzalez)