Klein, hart und fest mit der pelzigen Schale verbunden - jetzt ist der Rote Weinbergpfirsich reif. Eine unzugängliche Frucht, der man nur mit einem scharfen Messer und geduldiger Schälarbeit beikommt. Aber sein wunderbarer Geschmack ist schließlich der Lohn aller Mühe. Reinhard Löwenstein, Winzer in Winningen an der Mosel, hat dafür gesorgt, dass in den Weinbergen wieder Pfirsich wächst:
Er schmeckt würzig, er schmeckt gehaltvoll, er schmeckt komplex, er schmeckt manchmal auch subtil. Er schmeckt erdig, kraftvoll, animierend, in Richtung auf Phantasie. Er ist nicht eindeutig.
Lobeshymnen für die Frucht, die von Mitte September bis Anfang Oktober geerntet wird. Hubertus Vallendar, Destillateur aus Krail an der Mosel, steigt in diesen Tagen häufig herauf zu den Bäumen, um den Reifegrad der roten Pfirsiche zu prüfen:
Für Marmeladen und für eingelegte Früchte, die ja sehr beliebt sind bei den Köchen in ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus, sollten sie noch etwas fest sein. Und für die Verarbeitung im Bereich der Brennerei sollten sie schon in die Weichheit übergehen. Das heißt, Sie müssen ständig fühlen gehen.
43 Kilogramm Früchte braucht er, um eine einzige 0,7 l Flasche seines Spitzenproduktes herzustellen: einen Brand aus Rotem Weinbergpfirsich. Süßer und weniger alkoholhaltig ist der Rote Weinbergpfirsichlikör. Er schmeckt natürlich pur, aber auch aufgegossen mit trockenem Rieslingsekt. Früher wuchsen in jedem Weinberg Pfirsichbäume. Aber im Laufe der siebziger Jahre verschwanden sie restlos, klagt Winzer Reinhard Löwenstein:
Das Schicksal des Weinbergpfirsichs ging parallel mit den Flurbereinigungsmaßnahmen im Weinbau, wo die Weinberge begradigt wurden und alles schön modern angelegt. Da hatte man für solche Bäume keine Verwendung mehr. Das war dann Unkraut. Das musste weg.
Erst dank seiner Initiative haben Pfirsichbäume wieder ihren Platz im Landschaftsbild an der Mosel. Man weiß jetzt, dass sie zum Ökosystem Weinberg gehören. Ihre Wurzeln und die der Reben wachsen aufeinander zu und stärken sich gegenseitig. Außerdem beginnt das Leben im Weinberg dank der Pfirsichbäume schon früh im Jahr. Sie blühen vor Ostern, wenn dort sonst noch alles ganz kahl ist. Das gefällt den Moseltouristen und manchen Schmetterlingen, sagt Reinhard Löwenstein:
Wir haben die tolle Situation, dass wir hier, gerade an der Terrassenmosel, sehr hohe Populationen des Apollofalters haben und auch den Segelfalter noch kennen in den Weinbergen, in den Steillagenbiotopen. Der Pfirsichbaum ist eine der ganz wichtigen Wirtspflanzen für diese seltenen Schmetterlinge. Der gehört also zu dieser ökologisch reichhaltigen Flora und Fauna, die wir in den Steillagen haben.
Inzwischen bereichern Weinbergpfirsiche auch das Angebot der Winzer. Sie brennen die Früchte aber nicht nur, sondern kochen daraus zum Beispiel Kompott und Marmelade; Produkte, die einzigartig sind. Das begeistert auch Christina Fischer, die in Köln ein Restaurant und Weinhaus führt. Seit sie ihr erstes Kompott aus roten Weinbergpfirsichen gegessen hat, liebt sie das Aroma:
Wir verarbeiten ihn zum Beispiel zu Sorbet, also zu einem Eis. Wir verarbeiten ihn zu Soßen. Man kann ihn wunderbar kombinieren mit einer knusprig gebratenen Ente, entweder einer ganzen oder auch einer Entenbrust und hat dazu so eine fruchtige Pfirsichsoße. Wir haben auch schon Vinaigrette aus dem Pfirsich gemacht und machen auch ein Chutney aus dem Pfirsich, dass dieser immense Geschmack erhalten bleibt. Ganz topp ist er auch als Marmelade. Diesen Pfirsich, wenn man ihn hat - man konserviert ihn, man kocht ihn ein - kann man ihn in der Küche wieder verwenden und kann herrliche Sachen daraus machen.
Er schmeckt würzig, er schmeckt gehaltvoll, er schmeckt komplex, er schmeckt manchmal auch subtil. Er schmeckt erdig, kraftvoll, animierend, in Richtung auf Phantasie. Er ist nicht eindeutig.
Lobeshymnen für die Frucht, die von Mitte September bis Anfang Oktober geerntet wird. Hubertus Vallendar, Destillateur aus Krail an der Mosel, steigt in diesen Tagen häufig herauf zu den Bäumen, um den Reifegrad der roten Pfirsiche zu prüfen:
Für Marmeladen und für eingelegte Früchte, die ja sehr beliebt sind bei den Köchen in ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus, sollten sie noch etwas fest sein. Und für die Verarbeitung im Bereich der Brennerei sollten sie schon in die Weichheit übergehen. Das heißt, Sie müssen ständig fühlen gehen.
43 Kilogramm Früchte braucht er, um eine einzige 0,7 l Flasche seines Spitzenproduktes herzustellen: einen Brand aus Rotem Weinbergpfirsich. Süßer und weniger alkoholhaltig ist der Rote Weinbergpfirsichlikör. Er schmeckt natürlich pur, aber auch aufgegossen mit trockenem Rieslingsekt. Früher wuchsen in jedem Weinberg Pfirsichbäume. Aber im Laufe der siebziger Jahre verschwanden sie restlos, klagt Winzer Reinhard Löwenstein:
Das Schicksal des Weinbergpfirsichs ging parallel mit den Flurbereinigungsmaßnahmen im Weinbau, wo die Weinberge begradigt wurden und alles schön modern angelegt. Da hatte man für solche Bäume keine Verwendung mehr. Das war dann Unkraut. Das musste weg.
Erst dank seiner Initiative haben Pfirsichbäume wieder ihren Platz im Landschaftsbild an der Mosel. Man weiß jetzt, dass sie zum Ökosystem Weinberg gehören. Ihre Wurzeln und die der Reben wachsen aufeinander zu und stärken sich gegenseitig. Außerdem beginnt das Leben im Weinberg dank der Pfirsichbäume schon früh im Jahr. Sie blühen vor Ostern, wenn dort sonst noch alles ganz kahl ist. Das gefällt den Moseltouristen und manchen Schmetterlingen, sagt Reinhard Löwenstein:
Wir haben die tolle Situation, dass wir hier, gerade an der Terrassenmosel, sehr hohe Populationen des Apollofalters haben und auch den Segelfalter noch kennen in den Weinbergen, in den Steillagenbiotopen. Der Pfirsichbaum ist eine der ganz wichtigen Wirtspflanzen für diese seltenen Schmetterlinge. Der gehört also zu dieser ökologisch reichhaltigen Flora und Fauna, die wir in den Steillagen haben.
Inzwischen bereichern Weinbergpfirsiche auch das Angebot der Winzer. Sie brennen die Früchte aber nicht nur, sondern kochen daraus zum Beispiel Kompott und Marmelade; Produkte, die einzigartig sind. Das begeistert auch Christina Fischer, die in Köln ein Restaurant und Weinhaus führt. Seit sie ihr erstes Kompott aus roten Weinbergpfirsichen gegessen hat, liebt sie das Aroma:
Wir verarbeiten ihn zum Beispiel zu Sorbet, also zu einem Eis. Wir verarbeiten ihn zu Soßen. Man kann ihn wunderbar kombinieren mit einer knusprig gebratenen Ente, entweder einer ganzen oder auch einer Entenbrust und hat dazu so eine fruchtige Pfirsichsoße. Wir haben auch schon Vinaigrette aus dem Pfirsich gemacht und machen auch ein Chutney aus dem Pfirsich, dass dieser immense Geschmack erhalten bleibt. Ganz topp ist er auch als Marmelade. Diesen Pfirsich, wenn man ihn hat - man konserviert ihn, man kocht ihn ein - kann man ihn in der Küche wieder verwenden und kann herrliche Sachen daraus machen.