Die Zukunft des Einkaufens ist kaum größer als ein Fingernagel, flexibel, und sie steckt unsichtbar verborgen zum Beispiel im Pflegeetikett. Sogenannte RFIDs - Funkchips, die in die Kleidung eingenäht werden – sollen den Einkauf in der Boutique revolutionieren. Das jedenfalls verspricht Christian von Grone – IT-Chef beim Damenbekleidungshersteller "Gerry Weber".
"... so dass wir künftig die Voraussetzung haben und mit ganz vielen unterschiedlichen Technologien am "Point of Sale" dann zu experimentieren. Das könnte eine intelligente Umkleidekabine sein, wo die Kunden dann Bestandsinformationen für kombinationsfähige Teile angezeigt bekommen. Wo sie dann vielleicht auf Knopfdruck sagen können, ich möchte dieses Teil gerne eine Größe kleiner oder größer haben."
Die Funkchips sind hauchdünn, und senden eine Produkt-ID – eine Art Barcode – an die Empfangsstation. Der angeschlossene Rechner blendet dann – passend zum jeweiligen Kleidungsstück – weitere Informationen ein – sichtbar im Spiegel noch in der Umkleidekabine:
"Dafür braucht man eine gut gepflegte Produktdatenbank, die zu jedem Teil dann die Wasch- und Pflegeinformation kennt. Die verfügbaren Größen und Farben, natürlich auch den aktuellen Bestand, dass eine Kundin, die in die Kabine geht mit der Größe 38 dann dort direkt sieht, das Ganze gibt's auch in Größe 36 und in 40, da auch in beige und in grün, aber nicht in braun, und das muss aus einer gut gepflegten Datenbank gespeist werden."
Vorbei ist dann auch das Zahlenwirrwarr auf den Etiketten. Heute stehen manchmal viele verschiedene Preise auf einem Schild. Irritierend für die Kunden. Teuer für die Boutiquen. Preisschilder von Hand umzuzeichnen, kostet rund 30 Cent pro Kleidungsstück. Mit den Funkchips ist es demnächst nur noch ein Mausklick, erklärt Wolfgang Bode, Professor für "Betriebliche Logistik" der Hochschule Osnabrück.
"Es wird aktueller Weise immer der Preis angezeigt, der im zentralen Warenwirtschaftssystem abgelegt ist. Und der ist dann über Computer vom zentralen Vertriebsleiter schnell veränderbar."
... und das sogar filialübergreifend. Preisschilder aus Papier wird es dann nicht mehr geben. Vielmehr handelt es sich um ein Streichholzschachtel großes Display, das im Bügel integriert ist. Hängt ein Kleidungsstück drauf, liest der elektronische Bügel die ID-Nummer und holt sich per Funk die Preisinformation vom Boutique-Rechner. Die Entwicklung wird nach Einschätzung von Experten im Massengeschäft – in Kaufhausketten - einsetzen. Gerry Weber will das System vorrangig für die Kontrolle der Warenströme und für die elektronische Preisauszeichnung verwenden. Funkchips in der Kleidung öffnen allerdings auch Tür und Tor für die Datenspionage. Noch einmal Christian von Grone.
"Die Datenschützer haben die Befürchtung, dass wenn RFID-Chips in die Kleidung integriert sind, dass ein Kunde dann beim Wiedereintreten in den Laden erkannt werden könnte, wenn ich den RFID-Chip zusammen mit den Kundendaten gespeichert, oder dass ich dann ein Bewegungsprofil erstellen könnte, wenn ich mit dem gleichen Chip verschiedene Läden nacheinander besuche, und deswegen weisen wir die Kunden aktiv darauf hin, dass der Chip entfernt werden kann."
Und entfernt werden sollte. Gerry Weber will offensiv mit dem Thema verfahren. Aufkleber am Ladeneingang, Aufsteller im Kassenbereich sollen die Kunden informieren, dass sie nach dem Kauf das Pflegeetikett entfernen. Ist der RFID-Chip herausgetrennt, können auch keine Daten mehr ausspioniert und fragwürdige Kundenprofile erstellt werden.
"... so dass wir künftig die Voraussetzung haben und mit ganz vielen unterschiedlichen Technologien am "Point of Sale" dann zu experimentieren. Das könnte eine intelligente Umkleidekabine sein, wo die Kunden dann Bestandsinformationen für kombinationsfähige Teile angezeigt bekommen. Wo sie dann vielleicht auf Knopfdruck sagen können, ich möchte dieses Teil gerne eine Größe kleiner oder größer haben."
Die Funkchips sind hauchdünn, und senden eine Produkt-ID – eine Art Barcode – an die Empfangsstation. Der angeschlossene Rechner blendet dann – passend zum jeweiligen Kleidungsstück – weitere Informationen ein – sichtbar im Spiegel noch in der Umkleidekabine:
"Dafür braucht man eine gut gepflegte Produktdatenbank, die zu jedem Teil dann die Wasch- und Pflegeinformation kennt. Die verfügbaren Größen und Farben, natürlich auch den aktuellen Bestand, dass eine Kundin, die in die Kabine geht mit der Größe 38 dann dort direkt sieht, das Ganze gibt's auch in Größe 36 und in 40, da auch in beige und in grün, aber nicht in braun, und das muss aus einer gut gepflegten Datenbank gespeist werden."
Vorbei ist dann auch das Zahlenwirrwarr auf den Etiketten. Heute stehen manchmal viele verschiedene Preise auf einem Schild. Irritierend für die Kunden. Teuer für die Boutiquen. Preisschilder von Hand umzuzeichnen, kostet rund 30 Cent pro Kleidungsstück. Mit den Funkchips ist es demnächst nur noch ein Mausklick, erklärt Wolfgang Bode, Professor für "Betriebliche Logistik" der Hochschule Osnabrück.
"Es wird aktueller Weise immer der Preis angezeigt, der im zentralen Warenwirtschaftssystem abgelegt ist. Und der ist dann über Computer vom zentralen Vertriebsleiter schnell veränderbar."
... und das sogar filialübergreifend. Preisschilder aus Papier wird es dann nicht mehr geben. Vielmehr handelt es sich um ein Streichholzschachtel großes Display, das im Bügel integriert ist. Hängt ein Kleidungsstück drauf, liest der elektronische Bügel die ID-Nummer und holt sich per Funk die Preisinformation vom Boutique-Rechner. Die Entwicklung wird nach Einschätzung von Experten im Massengeschäft – in Kaufhausketten - einsetzen. Gerry Weber will das System vorrangig für die Kontrolle der Warenströme und für die elektronische Preisauszeichnung verwenden. Funkchips in der Kleidung öffnen allerdings auch Tür und Tor für die Datenspionage. Noch einmal Christian von Grone.
"Die Datenschützer haben die Befürchtung, dass wenn RFID-Chips in die Kleidung integriert sind, dass ein Kunde dann beim Wiedereintreten in den Laden erkannt werden könnte, wenn ich den RFID-Chip zusammen mit den Kundendaten gespeichert, oder dass ich dann ein Bewegungsprofil erstellen könnte, wenn ich mit dem gleichen Chip verschiedene Läden nacheinander besuche, und deswegen weisen wir die Kunden aktiv darauf hin, dass der Chip entfernt werden kann."
Und entfernt werden sollte. Gerry Weber will offensiv mit dem Thema verfahren. Aufkleber am Ladeneingang, Aufsteller im Kassenbereich sollen die Kunden informieren, dass sie nach dem Kauf das Pflegeetikett entfernen. Ist der RFID-Chip herausgetrennt, können auch keine Daten mehr ausspioniert und fragwürdige Kundenprofile erstellt werden.