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Fusion von PSA und Fiat Chrysler
Viertgrößter Autobauer der Welt entsteht

Nach wochenlangen Verhandlungen haben die Opel-Mutter Peugeot Société Anonyme (PSA) und Fiat Chrysler ihre Mega-Fusion beschlossen. PSA will neue Marktanteile hinzugewinnen, Fiat Chrysler braucht neue Technologien. Was beiden fehlt ist allerdings ein solides Standbein im größten Automarkt der Welt: China.

Von Silke Hahne | 18.12.2019
PSA und FCA Logo
Die Opel-Mutter PSA und Fiat Chrysler fusionieren (Imago / Andre M. Chang)
Schon Ende Oktober wurden die Pläne einer möglichen Fusion zwischen PSA und Fiat Chrysler bekannt. Nun ist der Deal beschlossen. Beide Konzerne haben sich auf eine Fusion geeinigt - und nicht auf ein Übernahme. Auch wenn Fiat Chrysler aktuell schlechter da steht, vor allem bei der Elektromobilität, wurde ein Zusammengehen unter Gleichen ausgehandelt.
Gemessen an den Verkaufszahlen wird damit der viertgrößte Autobauer der Welt enstehen. Zusammen wollen beide Konzerne 8,7 Millionen Autos weltweit absetzen - mehr produzieren aktuell nur Volkswagen, Toyota und der französisch-japanische Renault-Nissan-Verbund. Die Rede ist von einem Jahresumsatz von knapp 170 Milliarden Euro. Neuer Vorstandschef wäre der bisherige PSA-Chef Carlos Taveres, John Elkman bleibt Verwaltungschef von Fiat Chrysler.
Einsparungen im Milliardenbereich
Bis zur Fusion müssen jedoch noch einige Dinge geklärt werden: Einen Namen gibt es noch nicht, auch inhaltlich ist noch nicht alles festgezurrt. Laut PSA-Chef Taveres steht die Entscheidung noch aus, auf welchen Modell-Plattformen der Konzern künftig seine Autos bauen will - und davon hängt viel ab. Es geht darum, was am Ende im Auto drin steckt und vor allem: von wem es entwickelt wurde.
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Die Fusion der Automobilkonzerne PSA und Fiat-Chrysler ist nachvollziehbar, kommentiert Silke Hahne.
Für die beiden Autobauer bringt die Fusion Einsparungen im Milliardenbereich. Vor allem Fiat Chrysler hatte auch deswegen lange nach Partnern gesucht. Defizite im technischen Bereich, bei der E-Mobilität, beim autonomen Fahren, waren nicht mehr alleine aufzuholen. Hinzu kamen Absatz- und damit Geldprobleme.
PSA will vor allem größere Marktanteile hinzugewinnen und Entwicklungskosten auf mehr Autos verteilen. Schon die Übernahme von Opel ging in diese Richtung: Dadurch wurde der Markt in Europa erweitert, mit Fiat-Chrysler kommt jetzt Amerika hinzu. Was beiden fehlt ist allerdings ein solides Standbein im größten Automarkt der Welt: China.