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Fusionslenker?

Solange der juristische Streit um die Fusion der beiden Hochschulen Duisburg und Essen nicht beigelegt ist, kann laut richterlichem Entschluss auch der Gründungsrektor Wilhelm Vossenkuhl sein Amt nicht antreten. Deshalb wurde vor wenigen Tagen Heiner Kleffner als vorläufiger Chef der fusionierten Hochschulen eingesetzt. Als Interims-Leiter sieht sich Heiner Kleffner in der Rolle, eine Brücke zur eigentlich vorgesehen Hochschulleitung zu schlagen. "Damit kein Verantwortungsvakuum entsteht, muss eine verantwortliche Person einsetzt werden". Da er mit dem Fusionsprozess vertraut ist und die beteiligten Personen bereits kennt, geht Kleffner davon aus, dass ihm keine Steine in den Weg gelegt werden. Zwei oder drei Tage pro Woche ist er vor Ort, abwechselnd in Essen und Duisburg. Hier werden auch die anstehenden Entscheidungen gefällt, damit trotz Rechtsgerangel der Studien- und Forschungsbetrieb normal ablaufen kann. Seiner Einschätzung nach sind die meisten Hochschulangestellten auf den Fusionsprozess eingestellt und warten nun darauf, dass er endlich von statten geht.

    Trotz der eingereichten Klagen der Universität Essen - unter anderem sogar vor dem Bundesverfassungsgericht - geht Heiner Kleffner davon aus, dass die vom NRW-Wissenschaftsministerium geprüfte Rechtslage zu keinem Erfolg der Klagen führen wird. Durch schnelle Entscheidungen der jeweiligen Instanzen könnten die Irritationen endgültig aus dem Weg geräumt werden.