"”Chi non salta e un italiano.”"
"Wer nicht hochspringt, ist ein Italiener”, singen Anhänger einer Fußballauswahl Padaniens im Stadion von Novara. Sie springen dabei frenetisch in die Luft. Denn Italiener wollen sie keineswegs sein. Partisanen würden sich im Grab umdrehen, wenn dieser Schmähgesang auf der Melodie ihres um die ganze Welt gegangenen Liedes ihr Ohr erreichte. Doch ausgerechnet in ihrer Heimatregion haben sich die politischen Gewichte verschoben. Die mit starken Sprüchen gegen die Einwanderung mobil machende Regionalpartei Lega Nord bedient sich jetzt wie zuvor schon Milan-Eigner und Forza Italia-Gründer Silvio Berlusconi des Fußballs, um die eigenen Ziele zu popularisieren.
Ausgerechnet Renzo Bossi, der Sohn des Parteigründers Umberto, betreut als Manager die Mannschaft Padaniens. Er verweist auf den besonderen Stolz, den es bereite, das grün-weiße Trikot zu tragen:
""Was man bei diesem VIVA World Cup sieht, unterscheidet sich völlig von der Weltmeisterschaft der FIFA. Die Bindung an das Trikot, der Stolz, es zu tragen, ist außerordentlich groß. Die Spieler werden erhalten kein Geld. Sie unterbrechen sogar ihren Urlaub, um um den Sieg zu kämpfen. Das ist sehr berührend.”"
Diese Empfindung teilen auch Teilnehmer aus Irakisch-Kurdistan, den südfranzösischen Regionen Okzitanien und Provence, die Lappen in Nordeuropa oder die Einwohner des zu Malta gehörenden Eilandes Gozo. Sie alle streiten ohne finanziellen Anreiz um die vom Verband NF Board vergebene Nelson-Mandela-Trophy. Der Verband wurde gegründet, um den nicht von der FIFA anerkannten Völkern die Möglichkeit zu geben, sich auch als Fußballnation darzustellen. Einer der Initiatoren ist Luc Misson. Der Lütticher Anwalt hatte den Fußballer Jean-Marc Bosman vertreten und mit dem sogenannten Bosman-Urteil den internationalen Transfermarkt in der heutigen Form überhaupt erst ermöglicht. Nach neuen Rechten für einzelne Sportler kämpft Misson nun, Völkern wie den Tibetern und Tschetschenen, Roma und Kurden Fußballspiele zu ermöglichen.
Der zum dritten Mal ausgetragene VIVA World Cup ist das wichtigste Instrument dafür. Im Gastgeberland Padanien wird dieses Turnier allerdings von Aufrufen der einheimischen Fans zur Loslösung der Nordregionen aus Italien überschattet. Die Politik hat ein faszinierendes sportliches Experiment in den Würgegriff genommen.
"Wer nicht hochspringt, ist ein Italiener”, singen Anhänger einer Fußballauswahl Padaniens im Stadion von Novara. Sie springen dabei frenetisch in die Luft. Denn Italiener wollen sie keineswegs sein. Partisanen würden sich im Grab umdrehen, wenn dieser Schmähgesang auf der Melodie ihres um die ganze Welt gegangenen Liedes ihr Ohr erreichte. Doch ausgerechnet in ihrer Heimatregion haben sich die politischen Gewichte verschoben. Die mit starken Sprüchen gegen die Einwanderung mobil machende Regionalpartei Lega Nord bedient sich jetzt wie zuvor schon Milan-Eigner und Forza Italia-Gründer Silvio Berlusconi des Fußballs, um die eigenen Ziele zu popularisieren.
Ausgerechnet Renzo Bossi, der Sohn des Parteigründers Umberto, betreut als Manager die Mannschaft Padaniens. Er verweist auf den besonderen Stolz, den es bereite, das grün-weiße Trikot zu tragen:
""Was man bei diesem VIVA World Cup sieht, unterscheidet sich völlig von der Weltmeisterschaft der FIFA. Die Bindung an das Trikot, der Stolz, es zu tragen, ist außerordentlich groß. Die Spieler werden erhalten kein Geld. Sie unterbrechen sogar ihren Urlaub, um um den Sieg zu kämpfen. Das ist sehr berührend.”"
Diese Empfindung teilen auch Teilnehmer aus Irakisch-Kurdistan, den südfranzösischen Regionen Okzitanien und Provence, die Lappen in Nordeuropa oder die Einwohner des zu Malta gehörenden Eilandes Gozo. Sie alle streiten ohne finanziellen Anreiz um die vom Verband NF Board vergebene Nelson-Mandela-Trophy. Der Verband wurde gegründet, um den nicht von der FIFA anerkannten Völkern die Möglichkeit zu geben, sich auch als Fußballnation darzustellen. Einer der Initiatoren ist Luc Misson. Der Lütticher Anwalt hatte den Fußballer Jean-Marc Bosman vertreten und mit dem sogenannten Bosman-Urteil den internationalen Transfermarkt in der heutigen Form überhaupt erst ermöglicht. Nach neuen Rechten für einzelne Sportler kämpft Misson nun, Völkern wie den Tibetern und Tschetschenen, Roma und Kurden Fußballspiele zu ermöglichen.
Der zum dritten Mal ausgetragene VIVA World Cup ist das wichtigste Instrument dafür. Im Gastgeberland Padanien wird dieses Turnier allerdings von Aufrufen der einheimischen Fans zur Loslösung der Nordregionen aus Italien überschattet. Die Politik hat ein faszinierendes sportliches Experiment in den Würgegriff genommen.