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Fußball auf dem Mond

Sollte es tatsächlich einmal dauerhaft besetzte Basen auf dem Mond geben, dann könnte auch dort Fußball eine wichtige Freizeitbeschäftigung sein. Aber lässt sich auf dem Mond überhaupt richtig kicken?

Von Dirk Lorenzen |
    Der größte Unterschied zum Spiel in den irdischen WM-Stadien ist die deutlich geringere Anziehungskraft: Sie ist auf dem Mond nur ein Sechstel so groß wie auf der Erde. Aus einem Zuckerpass über 60 Meter wird schnell ein Schuss, der mehr als 350 Meter weit trägt. Der Ball erreicht dabei durchaus 50 Meter Höhe und bleibt viel länger in der Luft als auf der Erde. Das Spielfeld sollte man sicher etwas größer gestalten, was einerseits Lücken in die Abwehrketten reißen, andererseits aber Platz für weite Pässe schaffen würde. Besucher sollten am besten ein Fernglas mitbringen.

    Die Masse des Balls ist unverändert. Somit fliegen lunare Torschüsse Manuel Neuer, Tim Wiese & Co. genauso hart um die Ohren wie auf der Erde. Doch da beim Aufprall des Balls im dicken Mondstaub viel Energie verloren geht, springt der Ball im Verhältnis bei Weitem nicht so stark ab wie auf kurz geschorenem WM-Rasen. Aufsetzer sind also strikt zu vermeiden.

    Ganz bitter wird es für filigrane Techniker: Auf dem Mond gibt es keine Atmosphäre, was angeschnittene Bananenflanken unmöglich macht. Kunstschüsse "um die Ecke" wird es auf dem Mond nicht geben. Mondfußball ist also nichts für Ästheten.

    Doch die fehlende Atmosphäre hätte auch Ihr Gutes: Ohne Luft gibt es kein Medium, das den Schall trägt. Niemand würde den Pfiff des Schiedsrichters hören. Auf dem Mond könnte man endlich einmal in Ruhe spielen – ohne falsche Abseitspfiffe.


    Der Magnus-Effekt, der dem Ball Effet gibt

    Einige Fragen zum Fußball auf dem Mond