
"Der Fußball-Weltverband FIFA hat bisher kein eigenes Verfahren gegen Fred eingeleitet beziehungsweise die Sperre noch nicht übernommen", berichtete Jessica Sturmberg im Deutschlandfunk. Sie wies daraufhin, dass der südamerikanische Verband CONMEBOL zunächst einmal nur eine Sperre für seinen Bereich ausgesprochen habe. Die FIFA habe eine Anfrage an die CONMEBOL gestellt und warte auf die Unterlagen. Erst nach deren Sichtung könne die medizinische Abteilung der FIFA den Fall prüfen und dann gegebenenfalls die Sperre weltweit aussprechen und auf zwei Jahre verlängern, wie es normal wäre, so DLF-Reporterin Sturmberg.
Fred wurde wegen Einnahme des Diuretikums Hydrochlorothiazid gesperrt, das auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA steht. Es sei selbst nicht leistungssteigernd, könne aber den Gebrauch von Mitteln kaschieren. Eine Einnahme des Mittels aus medizinischen Gründen schließt Sturmberg eher aus. Es werde meist bei älteren Menschen verwendet mit Bluthochdruck oder Nierenfunktionsstörungen. "Bei jungen Menschen wird das laut Medizinern praktisch nie verschrieben."
Obwohl die positive Probe schon länger bekannt ist, hat Schachtjor Donezk seit dem Sommer allein zehn Spiele in der Champions League mit Fred absolviert. Er war zuvor bereits auch in den Qualifikationsspielen gegen Fenerbahce Istanbul eingesetzt worden. Die unterlegenen Türken hatten Protest gegen die Spielwertungen eingelegt, diesen hatte die Europäische Fußball-Union UEFA aber abgewiesen. Schachtjor ist nun kommender Gegner von Schalke 04 am 18. Februar in der Europa League. Bis dahin sei eine Entscheidung der FIFA zu erwarten, betonte Sturmberg. Und es sei damit zu rechnen, dass Fred in der Partie nicht zum Einsatz kommt.
Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 19. Juni 2016 nachhören.