Die 15-jährige Zenab El-Khatib konnte ihr Glück kaum fassen:
Ich jubelte und sprang vor Freude in die Luft, erzählt Zenab von dem Moment, als sie von ihrer Berufung in die dänische Jugendnationalmannschaft im Fußball erfuhr.
"Nach den Sommerferien werde den Verein wechseln. Ich brauche größere Herausforderungen, denn eines Tages möchte ich unbedingt in der Erwachsenen-Nationalmannschaft spielen."
Doch bis dahin könnte es ein langer Weg werden. Die Muslima Zenab trägt ein Kopftuch – und vor allem der dänischen Volkspartei ist das ein Dorn im Auge. Im Nationaltrikot repräsentiere Zenab Dänemark und nicht den Islam, heißt es aus der Partei.
Doch es gibt auch andere Stimmen, wie diejenige von Zenabs Trainer Troels Mansa. Die Berufung der 15-Jährigen sei ein wichtiges Zeichen, sie kann anderen Mädchen mit Migrationshintergrund als Vorbild dienen. Ebenso sieht es der Integrationsbeauftragte des Dänischen Sportbundes, Preben Astrup:
"Sport bedeutet Integration – schlicht und ergreifend."
Die dänische Kopftuchdebatte – sie geht weit über den Fußball hinaus. Als das Jugendprogramm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kürzlich den Wettbewerb "Miss Kopftuch 2008" initiierte, hagelte es Kritik aus unterschiedlichen Richtungen:
"Es ist grässlich und peinlich, dass Danmarks Radio auf diese Weise auf dem Schicksal von Millionen von unterdrückten Frauen weltweit herumtrampelt."
Unterstützung erhält die Gleichberechtigungsbeauftragte der Dänischen Volkspartei, Marlene Harpsøe, von ungewohnter Seite – dem muslimischen Abgeordneten Naser Khader, Gründer des Vereins der moderaten Moslems in Dänemark und Vorsitzender der Neuen Allianz-Partei:
"Die religiöse Begründung für das Kopftuch ist, dass die Frau den Mann in Versuchung bringt. Wer das Kopftuch akzeptiert, akzeptiert auch diese Begründung. Ich finde, nicht die Frauen sollten sich verdecken, sondern die Männer, die das so sehen, die Augen verbinden."
Mit dem Wettbewerb "Miss Kopftuch 2008" wollte das Jugendprogramm des Dänischen Rundfunks eine Debatte initiieren – vor allem unter den Jugendlichen selbst. Das ist dem Sender gelungen: mehr als 40 Mädchen nahmen an dem Wettbewerb teil. Eine von ihnen ist die 18-jährige Batoul Jabr:
"Als Mädchen mit Kopftuch kann man gut aussehen, modebewusst sein und auch sexy. Mädchen mit Kopftuch sind ebenso unterschiedlich wie Mädchen ohne. Einige sind unterdrückt, gewiss, viele aber sind es nicht. Wir alle sind unterschiedliche Individuen."
Doch eben daran möchte Naser Khader nicht glauben:
"Ich kenne kein Mädchen, das offen zugibt, dass sie gezwungen wurde, das Kopftuch zu tragen. Alle sagen, es sei ihre eigene Entscheidung."
Und die dänische Integrationsministerin Birthe Rønn Hornbech? Sie hält sich bislang zurück, lässt lediglich verlauten, das Tragen eines Kopftuches sei Privatsache, die Politik solle sich aus diesen Fragen heraushalten.
"Integration ist eine gewaltige Aufgabe. Es geht dabei nicht um billige Botschaften, sondern um harte Arbeit, Tag für Tag – im Ministerium, in den Kommunen, in den Unternehmen, in den Sprachschulen. Man braucht einen sehr langen Atem."
Ich jubelte und sprang vor Freude in die Luft, erzählt Zenab von dem Moment, als sie von ihrer Berufung in die dänische Jugendnationalmannschaft im Fußball erfuhr.
"Nach den Sommerferien werde den Verein wechseln. Ich brauche größere Herausforderungen, denn eines Tages möchte ich unbedingt in der Erwachsenen-Nationalmannschaft spielen."
Doch bis dahin könnte es ein langer Weg werden. Die Muslima Zenab trägt ein Kopftuch – und vor allem der dänischen Volkspartei ist das ein Dorn im Auge. Im Nationaltrikot repräsentiere Zenab Dänemark und nicht den Islam, heißt es aus der Partei.
Doch es gibt auch andere Stimmen, wie diejenige von Zenabs Trainer Troels Mansa. Die Berufung der 15-Jährigen sei ein wichtiges Zeichen, sie kann anderen Mädchen mit Migrationshintergrund als Vorbild dienen. Ebenso sieht es der Integrationsbeauftragte des Dänischen Sportbundes, Preben Astrup:
"Sport bedeutet Integration – schlicht und ergreifend."
Die dänische Kopftuchdebatte – sie geht weit über den Fußball hinaus. Als das Jugendprogramm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kürzlich den Wettbewerb "Miss Kopftuch 2008" initiierte, hagelte es Kritik aus unterschiedlichen Richtungen:
"Es ist grässlich und peinlich, dass Danmarks Radio auf diese Weise auf dem Schicksal von Millionen von unterdrückten Frauen weltweit herumtrampelt."
Unterstützung erhält die Gleichberechtigungsbeauftragte der Dänischen Volkspartei, Marlene Harpsøe, von ungewohnter Seite – dem muslimischen Abgeordneten Naser Khader, Gründer des Vereins der moderaten Moslems in Dänemark und Vorsitzender der Neuen Allianz-Partei:
"Die religiöse Begründung für das Kopftuch ist, dass die Frau den Mann in Versuchung bringt. Wer das Kopftuch akzeptiert, akzeptiert auch diese Begründung. Ich finde, nicht die Frauen sollten sich verdecken, sondern die Männer, die das so sehen, die Augen verbinden."
Mit dem Wettbewerb "Miss Kopftuch 2008" wollte das Jugendprogramm des Dänischen Rundfunks eine Debatte initiieren – vor allem unter den Jugendlichen selbst. Das ist dem Sender gelungen: mehr als 40 Mädchen nahmen an dem Wettbewerb teil. Eine von ihnen ist die 18-jährige Batoul Jabr:
"Als Mädchen mit Kopftuch kann man gut aussehen, modebewusst sein und auch sexy. Mädchen mit Kopftuch sind ebenso unterschiedlich wie Mädchen ohne. Einige sind unterdrückt, gewiss, viele aber sind es nicht. Wir alle sind unterschiedliche Individuen."
Doch eben daran möchte Naser Khader nicht glauben:
"Ich kenne kein Mädchen, das offen zugibt, dass sie gezwungen wurde, das Kopftuch zu tragen. Alle sagen, es sei ihre eigene Entscheidung."
Und die dänische Integrationsministerin Birthe Rønn Hornbech? Sie hält sich bislang zurück, lässt lediglich verlauten, das Tragen eines Kopftuches sei Privatsache, die Politik solle sich aus diesen Fragen heraushalten.
"Integration ist eine gewaltige Aufgabe. Es geht dabei nicht um billige Botschaften, sondern um harte Arbeit, Tag für Tag – im Ministerium, in den Kommunen, in den Unternehmen, in den Sprachschulen. Man braucht einen sehr langen Atem."