Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat Trainer Michael Frontzeck überraschend entlassen. Der 49-Jährige hatte sein Amt bei den Hamburgern im Oktober 2012 angetreten und den Kiez-Klub in der vergangenen Saison vor dem Abstieg bewahrt. Grund sei nicht die sportliche Entwicklung, sondern unterschiedliche Auffassungen über die Zukunft, hieß es von Vereinsseite. Zurzeit steht St. Pauli auf dem achten Tabellenplatz der 2. Bundesliga.
"Wir sahen uns zu diesem drastischen Schritt gezwungen, da Michael Frontzeck mit der Forderung einer sofortigen Vertragsverlängerung uns so unter Druck gesetzt hat, dass wir diesen Weg nicht gehen konnten und wollten. Der FC St.Pauli wird sich niemals einem Ultimatum untersetzen und immer selber das Heft des Handelns in der Hand behalten", begründete Präsident Stefan Orth die Trennung auf einer Pressekonferenz. Frontzeck soll eine Verlängerung seines im Sommer 2014 auslaufenden Vertrags um zwei Jahre gefordert haben.
„Ich muss das jetzt erst einmal sacken lassen.“
"Ich bin ein Stück weit traurig über diese Entscheidung. Sie kam für alle überraschend. Ich muss das jetzt erst mal sacken lassen. Jeder, der mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich sehr gerne mit der Mannschaft zusammengearbeitet habe", sagte Frontzeck dem SID: "Wir hatten unterschiedliche Auffassungen über die Entwicklung des Klubs." Der gebürtige Mönchengladbacher soll nach Medienberichten ausfallend geworden sein.
Wer das Traineramt bei den Hanseaten übernimmt, ist noch nicht geklärt. Spekulationen über eine Rückkehr des früheren Pauli-Trainers Holger Stanislawski wollte der Klub nicht kommentieren. "Wir werden jetzt ein Anforderungsprofil entwickeln und noch nicht über Namen sprechen", sagte Manager Rachid Azzouzi. In der Partie gegen Energie Cottbus am kommenden Montag wird Co-Trainer Roland Vrabec das Team betreuen.