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Fußball-WM 2006
Sommermärchen-Prozess steckt fest

Der wegen der Coronavirus-Pandemie ausgesetzte Prozess gegen ehemalige DFB-Funktionäre und einen früheren FIFA-Funktionär droht ohne Urteil zu Ende zu gehen. Eine Woche vor Ablauf der Verjährungsfrist gibt es keine Anzeichen auf eine Fortsetzung der Verhandlung.

Von Dietrich Karl Mäurer | 20.04.2020
Schweizer Bundesstrafgericht
Schweizer Bundesstrafgericht (Deutschlandradio/ Dietrich Karl Mäurer)
Heute hätte der seit Mitte März unterbrochene Prozess eigentlich fortgesetzt werden sollen. Doch auf der Internetseite des Schweizer Bundesstrafgerichts in Bellinzona heißt es unter Verweis auf die Coronavirus-Pandemie: Es finden keine Hauptverhandlungen statt. Auf Nachfrage erklärte das Gericht vor dem Wochenende: in den nächsten Tagen werde über eine Fortsetzung entschieden. Damit scheint ein Abschluss des Verfahrens unrealistisch.
Vorwürfe verjähren
Denn am nächsten Montag verjähren die Vorwürfe gegen die ehemaligen DFB-Funktionäre Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Horst Schmidt sowie gegen den früheren FIFA-Generalsekretär Urs Linsi. Theo Zwanziger gab sich im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur denn auch forsch indem er sagte: Wenn es bei der Verjährung am 27. April bleibe, werde er um einen Freispruch gebracht. In dem Verfahren geht es um eine dubiose Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro im Vorfeld der Fußball-WM 2006 in Deutschland. Den Fußballfunktionären wird vorgeworfen die Summe wissentlich falsch deklariert zu haben. Es drohen bis zu fünf Jahre Haft. Die Angeklagten bestreiten alle Vorwürfe.