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Fußball-WM 2026 in drei Ländern
Bewerbung mit Blick auf die Freiheitsstatue

Die USA, Mexiko und Kanada wollen sich gemeinsam um die Ausrichtung der Fußball-WM 2026 bewerben. Das gab der Kontinentalverband für Nord- und Mittelamerika, CONCACAF, heute bekannt.

Von Marcus Pindur | 10.04.2017
    Der Siegerpokal der Fußball-WM 2014 in Brasilien.
    2014 noch in Brasilien. 2026 in den USA, Kanada und Mexiko? (imago - AFLOSport)
    Dieses Turnier - es ist das über-übernächste - ist damit in mehrerlei Hinsicht eine Premiere. Zum ersten Mal soll dann eine Fußball-WM mit 48 Mannschaften ausgetragen werden. Bestimmt wird der Ausrichter zudem erstmals vom Kongress aller 211 FIFA-Mitglieder und nicht mehr vom FIFA-Exekutivkomitee bzw. dem FIFA-Rat. Noch nie zuvor haben drei Länder eine Fußball-WM gemeinsam ausgerichtet. 2002 wurde die WM erstmals in zwei Ländern veranstaltet: in Japan und Südkorea.
    Die Ankündigung der drei Fußballverbände, ihren Hut in den Ring zu werfen, erfolgte in New York. Es gebe kaum einen besseren Ort, um für ein multikulturelles Ereignis wie die Fußball-WM zu werben, so der Präsident des amerikanischen Fußballverbandes, Sunil Gulat: "Wir sehen die Freiheitsstatue von hier, und hier in Manhattan können wir alle Nationen der Welt treffen. Die Vielfalt unserer Länder ist außerordentlich groß und wir freuen uns darauf, die Welt begrüßen zu können."

    US-Präsident Trump unterstützt die Bewerbung
    Die politischen Ankündigungen des amerikanischen Präsidenten Trump, eine Mauer an der mexikanischen Grenze zu errichten oder das nordamerikanische Freihandelsabkommen zwischen den USA, Kanada und Mexiko neu zu verhandeln, stand der gemeinsamen Bewerbung offensichtlich nicht im Wege. "Der Präsident unterstützt uns und hat uns zu der gemeinsamen Bewerbung ermutigt. Er ist besonders erfreut, dass Mexiko an dieser Bewerbung teilnimmt. Andere politische Streitfragen interessieren uns nicht. Wir haben uns bewusst für eine gemeinsame Bewerbung mit unseren nordamerikanischen Partnern entschieden", so Gulat. Dreiviertel der Spiele, insgesamt 60, sollen dabei in den USA stattfinden, je 10 in Kanada und Mexiko.
    Die Entscheidung soll vermutlich 2020 fallen. Das Trio hat große Chancen auf den Zuschlag, da laut der FIFA-Regeln nur Kandidaten aus Amerika, Afrika oder Ozeanien zugelassen sind. Anderen Ländern dieser Kontinentalverbände wird die Mammut-WM derzeit organisatorisch jedoch kaum zugetraut.
    Unklar ist noch, ob die FIFA dem Wunsch der Kandidaten nachkommen würde, dass alle drei Gastgeber automatisch bei der WM startberechtigt wären.