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Brasilien
Fußballverband schaltet in Wettskandal Bundespolizei ein

Im Skandal um Wettmanipulationen im brasilianischen Fußball hat sich nun die Bundespolizei eingeschaltet.

    Ein voll besetztes Fußball-Stadion in Brasilien.
    Im brasilianischen Erstliga-Fußball wird landesweit wegen Wettmanipulation ermittelt. (imago sportfotodienst / imago sportfotodienst)
    Der brasilianische Justizminister Dino erklärte, auf Bitten des Fußballverbands CBF werde im Rahmen der "Operation Strafstoß" landesweit ermittelt.
    Die Wettmanipulationen waren zunächst auf regionaler Ebene im Bundesstaat Goias entdeckt worden. Inzwischen hat sich der Skandal bis zur ersten Liga ausgeweitet: In mindestens sechs Partien der Serie A sollen Spieler von einer Wettmafia für Summen von 10.000 Euro und mehr angeheuert worden sein, um sich Gelbe und Rote Karten einzuhandeln oder Elfmeter zu verschulden. Gegen 16 Personen wurde Strafanzeige gestellt, darunter sieben Profis. Mehr als 100 Namen tauchen in den Untersuchungen bislang auf. Inzwischen ist auch die US-Profiliga MLS betroffen: Bei zwei der Verdächtigten handelt es sich um die in den USA spielenden Max Alves (Colorado Rapids) und Zeca (Houston Dynamo).
    Der brasilianische Verband sieht sich ebenso wie die Wettanbieter, die als finanzkräftige Sponsoren bei allen 20 Erstligateams einen Fuß in der Tür haben, als Geschädigter. CBF-Präsident Ednaldo Rodrigues forderte drakonische Strafen gegen Spieler und andere im Skandal involvierte Personen. Die aktuelle Saison soll aber zu Ende gespielt werden.
    Diese Nachricht wurde am 12.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.