Urmenschen
Fußspuren belegen erstmals Koexistenz zweier Arten

Versteinerte Fußspuren an einem Seeufer in Kenia deuten darauf hin, dass zwei Urmenschenarten zur selben Zeit gelebt haben. Die Fußabdrücke der zwei Hominiden wurden nach Überzeugung von Paläontologen innerhalb weniger Stunden oder höchstens Tage hinterlassen.

    Ein versteinerter Abdruck eines Fußes.
    1,5 Millionen Jahre alter Fußabdruck am Turkanasee in Kenia. (picture-alliance / dpa / DB Matthew Bennett)
    Dabei geht es um den Homo erectus - ein direkter Vorfahr des Menschen - und den Vormenschen Paranthropus boisei. Er wird auch als "Nussknackermensch" bezeichnet, weil er einen sehr kräftigen Kiefer und große Backenzähne hatte. Beide Urmenschenarten müssen vor 1,5 Millionen Jahren am heutigen Turkanasee langgelaufen sein, vielleicht haben sie sich sogar getroffen. Ihre Fußabdrücke haben sich im weichen Uferbereich schnell mit feinem Sand und Schlick gefüllt. So wurden sie nicht weggewaschen, sondern blieben als Fossil erhalten. Die Wissenschaftler konnten die beiden Arten anhand der Form der Fußabdrücke unterscheiden. Das internationale Forschungsteam stellte seine Ergebnisse im Fachmagazin "Science" vor. Die Paläontologen gehen davon aus, dass beide Arten gut miteinander ausgekommen sind.
    Der Turkanasee ist das größte Binnengewässer Kenias und der größte ständige Wüstensee der Welt. Es gibt ihn seit vier Millionen Jahren.
    Diese Nachricht wurde am 30.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.