Dort, wo an der Südspitze Afrikas der Kontinent ins Meer abtaucht, liegt eines der reichsten Ökosysteme der Welt: das Pflanzenkönigreich des Fynbos. Fynbos ist Afrikaans und heißt so viel wie feinblättrige Pflanzen. Die Fynbos-Familie besteht vor allem aus Erica-Arten, aber auch immergrünen Proteen, Rutenstrauchgewächsen und Sauergräsern. Insgesamt wachsen 8000 verschiedene Fynbos-Arten am Kap. 5000 davon findet man nirgendwo sonst auf der Welt. Damit weist die Region um Kapstadt auf kleinster Fläche eine ähnlich große Vielfalt auf wie etwa die Regenwälder Amazoniens.
Nun ist dieses einzigartige Ökosystem bedroht. Der Grund: Die Kapregion leidet überproportional stark unter dem weltweiten Klimawandel. Stephanie Wandt von der Universität in Stellenbosch hat nachgewiesen, dass die Jahresdurchschnittstemperaturen um Kapstadt in den vergangenen 35 Jahren um mehr als ein Grad Celsius geklettert sind. Zum Vergleich: Der globale Durchschnitt liegt bei nur 0,7 Grad Celsius. Und die Zukunft sieht düster aus, sagt Wand, oder besser: heiß und trocken.
"Für die Sommermonate rechnen wir mit einem Anstieg um 1 weiteres Grad Celsius in den nächsten 30 Jahren, eher 1,5 Grad Celsius. Danach könnten wir leicht bei 3 oder 3,5 Grad landen. Zugleich werden wir 10 bis 20 Prozent weniger Regen bekommen."
Seit jeher wächst Fynbos unter ausgesprochen schwierigen Bedingungen: Karge Böden, wenig Wasser und lange Trockenzeiten zwangen die Pflanzen sich anzupassen. Manche Protea-Arten kommen weltweit nur an einem einzelnen Hang, manches Heidekraut nur in einem einzigen Tal vor - exakt eingestellt auf das jeweilige Mikroklima. Alle 10 bis 5 Jahre vernichten Buschbrände große Teile der Vegetation. Für den Fynbos ist Feuer überlebenswichtig. Liegt erst einmal alles in Asche, geben die nun auf dem vorübergehend fruchtbaren Boden keimenden Samen den Startschuss für eine neue Generation. Doch steigende Temperaturen bringen dieses sensible Gleichgewicht durcheinander, sagt der Fynbosexperte Guy Midgley:
"Um zu überleben, muss die Pflanze Samen produziert haben, bevor sie verbrennt. Doch wir finden dort draußen mehr und mehr abgestorbene Pflanzen. Sie gehen ein, lange bevor sie sich fortpflanzen können."
Die Wissenschaftler glauben, dass die kritische Grenze bei einem Temperaturanstieg von zwei Grad C liegt. Nach Midgleys Prognose werden deshalb in den kommenden Jahrzehnten bis zu 30 Prozent der Fynbosarten am Kap ausgestorben oder vom Aussterben bedroht sein. Indirekt betroffen sind viele auf bestimmte Pflanzen spezialisierte Insekten, Reptilien und Vögel, sagt Midgley.
"Die Welt wird eintöniger werden, weniger interessant, mit weniger Pflanzenarten. Es wird sich ein System entwickeln, das anders funktioniert und weniger widerstandsfähig ist. Das Leben geht weiter, klar. Aber es wird sehr viel anders aussehen als jetzt."
Was die Botaniker traurig stimmt, könnte der Kaprepublik auch empfindliche Einbußen im Tourismus bescheren. Fynbos gehört zum Kap wie der Tafelberg. Doch wer die unscheinbare Vielfalt bewundern will, der sollte es bald tun.
Nun ist dieses einzigartige Ökosystem bedroht. Der Grund: Die Kapregion leidet überproportional stark unter dem weltweiten Klimawandel. Stephanie Wandt von der Universität in Stellenbosch hat nachgewiesen, dass die Jahresdurchschnittstemperaturen um Kapstadt in den vergangenen 35 Jahren um mehr als ein Grad Celsius geklettert sind. Zum Vergleich: Der globale Durchschnitt liegt bei nur 0,7 Grad Celsius. Und die Zukunft sieht düster aus, sagt Wand, oder besser: heiß und trocken.
"Für die Sommermonate rechnen wir mit einem Anstieg um 1 weiteres Grad Celsius in den nächsten 30 Jahren, eher 1,5 Grad Celsius. Danach könnten wir leicht bei 3 oder 3,5 Grad landen. Zugleich werden wir 10 bis 20 Prozent weniger Regen bekommen."
Seit jeher wächst Fynbos unter ausgesprochen schwierigen Bedingungen: Karge Böden, wenig Wasser und lange Trockenzeiten zwangen die Pflanzen sich anzupassen. Manche Protea-Arten kommen weltweit nur an einem einzelnen Hang, manches Heidekraut nur in einem einzigen Tal vor - exakt eingestellt auf das jeweilige Mikroklima. Alle 10 bis 5 Jahre vernichten Buschbrände große Teile der Vegetation. Für den Fynbos ist Feuer überlebenswichtig. Liegt erst einmal alles in Asche, geben die nun auf dem vorübergehend fruchtbaren Boden keimenden Samen den Startschuss für eine neue Generation. Doch steigende Temperaturen bringen dieses sensible Gleichgewicht durcheinander, sagt der Fynbosexperte Guy Midgley:
"Um zu überleben, muss die Pflanze Samen produziert haben, bevor sie verbrennt. Doch wir finden dort draußen mehr und mehr abgestorbene Pflanzen. Sie gehen ein, lange bevor sie sich fortpflanzen können."
Die Wissenschaftler glauben, dass die kritische Grenze bei einem Temperaturanstieg von zwei Grad C liegt. Nach Midgleys Prognose werden deshalb in den kommenden Jahrzehnten bis zu 30 Prozent der Fynbosarten am Kap ausgestorben oder vom Aussterben bedroht sein. Indirekt betroffen sind viele auf bestimmte Pflanzen spezialisierte Insekten, Reptilien und Vögel, sagt Midgley.
"Die Welt wird eintöniger werden, weniger interessant, mit weniger Pflanzenarten. Es wird sich ein System entwickeln, das anders funktioniert und weniger widerstandsfähig ist. Das Leben geht weiter, klar. Aber es wird sehr viel anders aussehen als jetzt."
Was die Botaniker traurig stimmt, könnte der Kaprepublik auch empfindliche Einbußen im Tourismus bescheren. Fynbos gehört zum Kap wie der Tafelberg. Doch wer die unscheinbare Vielfalt bewundern will, der sollte es bald tun.