Mehr als 140 Millionen Tonnen Plastik verunreinigen die Ozeane. Naturschützer weisen seit Jahren auf dieses Problem hin. Und nun ist das Problem auch auf der Ebene der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer angekommen. Bei einer Konferenz von Politikern, Experten und Nichtregierungsorganisationen wurde in Bremen ein Aktionsplan ausgearbeitet. Darin verpflichten sich alle G20-Staaten dazu, mehr zu tun, damit Müll aus Abwässern, Seen und Flüssen gar nicht erst in die Meere gelangt.
Bundesumweltministerin Hendricks sagte, wenn die Erde ein blauer Planet bleiben solle, müsse die Vermüllung der Meere zügig gestoppt werden. Weil das Ausmaß der Müllmenge schon jetzt "unfassbar groß" sei, könne das Problem nicht von zwei oder drei Ländern alleine gelöst werden. Damit die Abfälle gar nicht erst in die Umwelt gelangen, muss es nach Hendricks Worten ein flächendeckendes System zur Erfassung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen geben.
Vor dem Tagungshotel der G20 in Bremen haben Mitglieder von Greenpeace gegen Plastikmüll demonstriert. Rund 50 Schwimmer entrollten ein Protestbanner in einem See. Sie fordern die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer auf, bei der Lösung des "globalen Problems" voranzugehen. Nach Ansicht von Greenpeace und anderen Umweltorganisationen muss dabei schon bei der Entstehung von Plastikmüll angesetzt werden.
Ausgerechnet die umweltbewussten Deutschen produzieren überdurchschnittlich viel Verpackungsmüll: 213 Kilogramm sind es pro Person und Jahr, wie die Deutsche Umwelthilfe errechnet hat. Bei den Franzosen sind es demnach nur 185 Kilogramm, in Schweden nur 109 Kilogramm.
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