
Demnach wollen die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer den ärmeren Staaten der Erde bei der Bewältigung ihrer Schuldenkrise helfen und ihnen den Zugang zu neuen Krediten erleichtern. Rohstoffreiche Länder etwa in Afrika sollten mehr vom Abbau und der Weiterverarbeitung profitieren als bisher. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg rufen die G20 zu einem gerechten, umfassenden und dauerhaften Frieden auf. Das gelte auch für andere Kriege wie im Sudan, im Kongo oder im Nahen Osten.
Die Abschlusserklärung erfolgte trotz des Widerstands der USA, die dem Treffen in Johannesburg demonstrativ fernblieben. Die Trump-Regierung begründete ihren Boykott mit angeblichen Repressionen der südafrikanischen Regierung gegen weiße Farmer. Dafür gibt es jedoch keinerlei Beweise. Trump macht immer wieder deutlich, dass er von multilateralen Treffen nicht viel hält. Er setzt stattdessen auf einzelne Abkommen der USA mit anderen Staaten.
EU-Ratspräsident Costa warb für Schuldenentlastung armer Länder
EU-Ratspräsident Costa hatte am ersten Tag dafür geworben, die Verschuldung armer Länder abzumildern. Costa sagte in Johannesburg, knapp dreieinhalb Milliarden Menschen lebten in Staaten, die mehr für ihre Zinsen ausgäben als für Gesundheit oder Bildung. Diese Länder würden durch ihre Schuldenlast daran gehindert, in ihre Zukunft zu investieren. Der EU-Ratspräsident kritisierte in diesem Zusammenhang, dass Zahlungen für Entwicklungshilfe zu sehr ungleichen Belastungen führten. Als Beispiel führte er die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union an. Sie trügen rund 40 Prozent zur weltweiten Entwicklungshilfe bei. Diese Last müsse auf mehr wirtschaftlich starke Staaten verteilt werden, verlangte Costa.
Am heutigen zweiten und letzten Tag wollen die G20 über wichtige Rohstoffe und Künstliche Intelligenz beraten. Der jährlich wechselnde G20-Vorsitz geht anschließend von Südafrika auf die USA über.
Diese Nachricht wurde am 23.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
