Mittwoch, 24. April 2024

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Treffen in Japan
G7-Umweltminister beschließen schnelleren Ausbau von Wind- und Solarenergie - kein Zeitplan für Kohleausstieg

Die Staaten der G7-Gruppe haben sich ehrgeizigere Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien gesetzt. Sie konnten sich aber nicht auf einen Zeitplan für den Kohleausstieg einigen.

17.04.2023
    Windkraftanlagen stehen auf einem Feld, dahinter ein Kohlekraftwerk.
    Der Ausstieg aus der Kohleverstromung ist international weiter umstritten. (IMAGO / Panama Pictures / IMAGO / Christoph Hardt)
    Die Umwelt- und Klimaschutzminister der G7-Staaten legten bei einem Treffen im japanischen Sapporo erstmals konkrete Ziele für den Ausbau von Windenergie auf hoher See und Solarenergie fest. Demnach sollen bis 2030 gemeinsam rund 150 Gigawatt Offshore-Windleistung gewonnen werden. Das entspricht rechnerisch etwa der Leistung von 150 Atomkraftwerken. Außerdem sollen zusätzlich 1.000 Gigawatt über weitere Photovoltaik-Anlagen erreicht werden.

    Kohleausstieg bekräftigt - ohne konkreten Zeitplan

    Zugleich bekräftigten die Ministerinnen und Minister den Ausstieg aus der Kohleverstromung. Hierzu beschlossen sie allerdings keinen festen Zeitplan. Sie unterzeichneten lediglich ein Abschlussdokument, wonach Energie spätestens ab dem Jahr 2035 überwiegend aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden soll. Durch die Formulierung "überwiegend" ist die Nutzung fossiler Brennstoffe weiter möglich.
    Viele Industrieländer sind nach wie vor auf die Verbrennung von Kohle angewiesen. Japan beispielsweise erzeugt fast ein Drittel seines Stroms auf diese Weise. Dabei setzt das Land auch auf den Einsatz sogenannter "sauberer Kohle". Dabei werden Kohlenstoffemissionen aufgefangen und eingesetzt, um Wasserstoff zu erzeugen.

    Plastikverschmutzung soll bis 2040 enden

    Bei dem zweitägigen Treffen wurde außerdem ein Ende der Plastikverschmutzung bereits bis zum Jahr 2040 vereinbart. Bislang war 2050 das Ziel. Ein rechtlich verbindliches Abkommen soll bis Ende des kommenden Jahres ausgehandelt werden.
    Zur G7-Gruppe zählen neben Deutschland und Japan noch Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada und die USA.
    Diese Nachricht wurde am 16.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.