Nach US-Wahl
Gabriel: "Künftige Bundesregierung muss gesamte Kraft in den Dienst Europas stellen"

Der ehemalige Bundesaußenminister Gabriel hat eine Stärkung Europas als eine wesentliche Aufgabe der künftigen Bundesregierung bezeichnet.

    Sigmar Gabriel (SPD) spricht auf einer Veranstaltung der Atlantik-Bruecke vor den Flaggen der USA, Deutschlands und der EU.
    Der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) ist der Vorsitzende des Vereins Atlantik-Brücke. (picture alliance / photothek / Xander Heinl)
    Nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl müsse sie ihre gesamte Kraft in den Dienst Europas stellen, damit Deutschland am Ende eines möglichen Zollwettstreits mit den USA nicht als großer Verlierer dastehe, sagte der SPD-Politiker und Vorsitzende der Atlantik-Brücke im Deutschlandfunk. Die Europäische Union sei derzeit deutlich schwächer und uneiniger als 2017, als Trump zum ersten Mal US-Präsident wurde. Besonders gefährlich nannte Gabriel es, dass es in Deutschland und Frankreich derzeit keine stabilen Regierungen gebe, die ein Gegengewicht zu den USA bilden könnten.
    Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, auf Importe aus Europa neue Zölle in Höhe von bis zu 20 Prozent einzuführen. Gabriel warnte die EU davor, ihrerseits Zölle auf US-Produkte zu erheben. Auf ein solches Spiel dürfe man sich nicht einlassen, betonte der SPD-Politiker.
    Diese Nachricht wurde am 11.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.