Gerd Pasch: Herr Hahn, wo liegt denn genau die beobachtete Galaxie?
Hermann Michael Hahn: M87 ist eine große elliptische Galaxie und besitzt ein sehr massereiches Sternenzentrum im Mittelpunkt des so genannten Virgo-Galaxienhaufens - einer Ansammlung von über 1000 Galaxien, ungefähr 50 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Das ist also gewissermaßen die Spinne im Netz, und die hat sich auch, so nehmen die Astronomen jedenfalls an, im Laufe der Zeit eine Reihe von kleineren Galaxien einverleibt und ist dadurch so riesig geworden. Das heißt, da ist etwas, was die Astronomen schon lange kennen, wo ständig etwas passiert, und wo sicherlich im Zentrum ein großes Schwarzes Loch sitzt.
Pasch: Das haben die Forscher schon einmal gemessen, aber sie waren sich nicht so sicher. Was haben sie denn jetzt gesehen.
Hahn: Sie haben den Nachweis für das Schwarze Loch auf radioastronomischem Wege gefunden, schon vor einiger Zeit. Aber sie haben jetzt vermutlich aus der unmittelbaren Umgebung dieses massereichen Schwarzen Loches eine sehr hoch energetische Strahlung - Gammastrahlung - nachgewiesen mit dem Teleskopsystem H.E.S.S. in Namibia. Das ist eine Bestätigung von Messungen, die vor sieben, acht Jahren schon einmal mit dem Vorläufer-Experiment gemacht wurden, die aber nicht so ganz ernst genommen wurden, weil man nämlich bei einer Radiogalaxie diese hoch energetische Strahlung nicht erwartet hat. Man hatte keine Idee davon, wie die Strahlung dort entstehen könnte.
Pasch: Was bedeutet das jetzt?
Hahn: Das bedeutet, dass die massereiche Galaxie M87 als Radiogalaxie eben doch vermutlich schon in die Nähe der Objekte kommt, von denen man bislang solche Gammastrahlung beobachtet hatte. Das sind so genannte Blasare, das heißt auch Schwarze Löcher im Zentrum, aber Galaxien, bei denen ein Materiejet ziemlich genau in Richtung Erde zeigt, wo also Material ausgeworfen wird in unsere Richtung - natürlich völlig ungefährlich für uns, weil sie sehr, sehr weit weg ist. Aber in diesen Materiejets kann die Gammastrahlung entstehen und in unsere Richtung auch gelenkt werden. Das hat man eben bei diesen so genannten Blasaren schon vor einiger Zeit beobachtet. Aber für eine Radiogalaxie, die diesen Materiejet nicht in unsere Richtung strahlt, ist das völlig überraschend, weil das nämlich auch die Quelle dieser Gammastrahlung sehr stark einengt. Die kann offenbar, weil sie sich sehr rasch in der Intensität verändert - über Tage - nur aus dem unmittelbaren Bereich dieses Schwarzen Loches kommen, und das ist für die Astronomen eine völlig neue Erkenntnis.
Pasch: Wie geht es denn jetzt weiter auf diesem Forschungsgebiet, was bedeutet das jetzt?
Hahn: Nun, die Astronomen werden natürlich versuchen, auch andere Radiogalaxien mit diesem Teleskopsystem zu untersuchen, um zu sehen, ob das da auch so ist. Bei einigen wollen sie herausfinden, wie diese Strahlung entsteht, darüber gibt es zwar Modelle, aber da ist man noch sehr in den Anfängen. Hochenergetische Strahlung setzt immer auch sehr intensive oder energiereiche Prozesse voraus, und was da jetzt genau bei M87 abläuft, darüber rätseln die Astronomen noch, dazu brauchen sie noch weitere Daten.
Hermann Michael Hahn: M87 ist eine große elliptische Galaxie und besitzt ein sehr massereiches Sternenzentrum im Mittelpunkt des so genannten Virgo-Galaxienhaufens - einer Ansammlung von über 1000 Galaxien, ungefähr 50 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Das ist also gewissermaßen die Spinne im Netz, und die hat sich auch, so nehmen die Astronomen jedenfalls an, im Laufe der Zeit eine Reihe von kleineren Galaxien einverleibt und ist dadurch so riesig geworden. Das heißt, da ist etwas, was die Astronomen schon lange kennen, wo ständig etwas passiert, und wo sicherlich im Zentrum ein großes Schwarzes Loch sitzt.
Pasch: Das haben die Forscher schon einmal gemessen, aber sie waren sich nicht so sicher. Was haben sie denn jetzt gesehen.
Hahn: Sie haben den Nachweis für das Schwarze Loch auf radioastronomischem Wege gefunden, schon vor einiger Zeit. Aber sie haben jetzt vermutlich aus der unmittelbaren Umgebung dieses massereichen Schwarzen Loches eine sehr hoch energetische Strahlung - Gammastrahlung - nachgewiesen mit dem Teleskopsystem H.E.S.S. in Namibia. Das ist eine Bestätigung von Messungen, die vor sieben, acht Jahren schon einmal mit dem Vorläufer-Experiment gemacht wurden, die aber nicht so ganz ernst genommen wurden, weil man nämlich bei einer Radiogalaxie diese hoch energetische Strahlung nicht erwartet hat. Man hatte keine Idee davon, wie die Strahlung dort entstehen könnte.
Pasch: Was bedeutet das jetzt?
Hahn: Das bedeutet, dass die massereiche Galaxie M87 als Radiogalaxie eben doch vermutlich schon in die Nähe der Objekte kommt, von denen man bislang solche Gammastrahlung beobachtet hatte. Das sind so genannte Blasare, das heißt auch Schwarze Löcher im Zentrum, aber Galaxien, bei denen ein Materiejet ziemlich genau in Richtung Erde zeigt, wo also Material ausgeworfen wird in unsere Richtung - natürlich völlig ungefährlich für uns, weil sie sehr, sehr weit weg ist. Aber in diesen Materiejets kann die Gammastrahlung entstehen und in unsere Richtung auch gelenkt werden. Das hat man eben bei diesen so genannten Blasaren schon vor einiger Zeit beobachtet. Aber für eine Radiogalaxie, die diesen Materiejet nicht in unsere Richtung strahlt, ist das völlig überraschend, weil das nämlich auch die Quelle dieser Gammastrahlung sehr stark einengt. Die kann offenbar, weil sie sich sehr rasch in der Intensität verändert - über Tage - nur aus dem unmittelbaren Bereich dieses Schwarzen Loches kommen, und das ist für die Astronomen eine völlig neue Erkenntnis.
Pasch: Wie geht es denn jetzt weiter auf diesem Forschungsgebiet, was bedeutet das jetzt?
Hahn: Nun, die Astronomen werden natürlich versuchen, auch andere Radiogalaxien mit diesem Teleskopsystem zu untersuchen, um zu sehen, ob das da auch so ist. Bei einigen wollen sie herausfinden, wie diese Strahlung entsteht, darüber gibt es zwar Modelle, aber da ist man noch sehr in den Anfängen. Hochenergetische Strahlung setzt immer auch sehr intensive oder energiereiche Prozesse voraus, und was da jetzt genau bei M87 abläuft, darüber rätseln die Astronomen noch, dazu brauchen sie noch weitere Daten.