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Galaxien und Schwarze Löcher

Galaxien sind Ansammlungen von vielen Millionen oder Milliarden heller Sterne. In den Herzen vieler Galaxien wohnen allerdings extrem massereiche Objekte, die im Dunklen bleiben: Schwarze Löcher, die oft die milliardenfache Masse der Sonne haben. Einige neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es eine Verbindung zwischen der ansteigenden Helligkeit einer Galaxie und dem stärker werdenden Griff ihres Schwarzen Lochs gibt.

Damond Benningfield |
    Sterne werden in Wolken aus Gas und Staub geboren. Galaxien mit viel Rohmaterialien gebären viele Sterne. Schwarze Löcher wachsen ähnlich. Sie vertilgen Gas und Staub.

    Ein Forschungsteam unter Leitung der am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching tätigen Astronomin Guinevere Kauffmann verfolgte dieses Wachstum in etwa 120 000 Galaxien. Allen nahm man den "Fingerabdruck" durch den Sloan Digital Sky Survey ab, der seine Daten von einem Teleskop im US-Bundesstaat New Mexico bekommt.

    Das Team fand heraus, dass alle Galaxien mit wachsenden Schwarzen Löchern auch eine höhere Rate von Sterngeburten haben. Theoretisch hatte man das Ergebnis bereits vorausgesagt. Dies war jedoch das erste Mal, dass Forscher es durch die direkte Beobachtung von sehr vielen Galaxien bestätigen konnten.

    Die meisten Galaxien, in denen sehr viele neue Sterne geboren werden und in denen die Schwarzen Löcher wachsen, sind massereicher als unsere Milchstraße. Und doch sind die größten Galaxien relativ ruhig. Sie haben ihren Gas- und Staubvorrat verbraucht. Deshalb werden dort nur noch wenige Sterne geboren – und ihre Schwarzen Löcher in der Mitte wachsen nicht mehr.