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Galileis Vermächtnis

Gegen Ende ihres dritten Mondspazierganges morgen vor 35 Jahren, hatten die Apollo 15-Astronauten Dave Scott und Jim Irwin rund 18 Stunden auf der Oberfläche des Mondes zugebracht. Sie hatten 77 Kilogramm Gestein und Sand gesammelt und Experimente gestartet, die noch Wochen nach ihrem Abflug weiter laufen sollten. Bevor sie in ihr Mondmodul zurückkehrten, machte Scott ein letztes Experiment. Er stellte sich vor die Fernsehkamera und erklärte es den Zuhörern auf der Erde:

Von Damond Benningfield |
    "Nun, in meiner linken Hand halte ich eine Feder, in der rechten einen Hammer. Und ich glaube, einer der Gründe, warum wir heute hier sind, hat mit einem Herrn namens Galilei zu tun, der eine wirklich bedeutsame Entdeckung zum freien Fall von Gegenständen in einem Gravitationsfeld gemacht hat."

    Galileo hatte nämlich behauptet, dass im Vakuum - also ohne den bremsenden Luftwiderstand - alle Gegenstände gleich schnell zu Boden fallen. Man erzählt sich, dass er das Experiment am Schiefen Turm von Pisa durchgeführt hat - obwohl das vermutlich so nicht stimmt. Er werde jetzt die Feder und den Hammer fallen lassen und hoffe, dass beide gleichzeitig am Boden ankommen.

    "Tatsächlich! Herr Galilei hatte Recht!"

    Scotts Demonstration gehört zu den beliebtesten in der Geschichte der Naturwissenschaften. Millionen haben eine Feder und einen Hammer in die Geschichte eingehen sehen – auf dem Mond.

    Suchen sie heute Abend den Mond am Südwesthimmel – mit dem brillanten Jupiter unmittelbar darüber. Gegen Mitternacht gehen beide unter.