Im Hof des Nationalparkhauses in Berchtesgaden. Vom plätschernden Brunnen aus reicht der Blick über die Stadt im Talkessel. Rundherum reiht sich ein Gipfel an den nächsten. Was man nicht sieht: Auf sechs dieser Berge stehen Sender. Sie strahlen Navigationssignale aus, die denen der geplanten Galileo-Satelliten entsprechen. Dr. Günter Heinrichs von der Firma Ifen, Projektleiter der Galileo-Testeinrichtung "Gate" in Berchtesgaden:
"Vom Vorplatz des Nationalparkhauses kann man drei dieser sechs Sendestationen, die wir auf den Gipfeln aufgebaut haben, sehen: Das ist ein Sender am Kehlsteinhaus hier vor uns. Rechter Hand davon ist der Jenner, wo wir ebenfalls eine Galileo-Sendestation errichtet haben, und rechts davon der Grünstein. Dort haben wir auf dem Gipfel einen Container aufgebaut, wo sich ebenfalls eine Sendestation befindet."
Auf dem Bürgersteig vor dem Nationalparkhaus steht ein gut mannshohes Stativ aus Messing. Darauf thront eine milchig-weiße Kugel, die - wäre sie etwas höher angebracht - eine Straßenlaterne sein könnte: die Antenne, mit der diese Signale empfangen werden.
"Wir führen hier eine sogenannte statische Messung durch: Die Antenne bewegt sich nicht, wir bleiben an einem Ort stehen mit diesem Dreibeinstativ. Am Ende des Stativs oben befindet sich die Antenne, die in der Lage ist, alle drei Galileo-Frequenzen, die auch später von Satelliten aus dem Weltraum kommen werden, zu empfangen."
Ein fingerdickes Kabel führt von der Antenne ins Haus hinein, genauer in die Bibliothek des Berchtesgadener Nationalparkhauses. In den Regalen stehen Bücher über Greifvögel und Bergblumen - und auf den drei Tischen graue Kästen, so groß wie Schuhkartons.
"Sie sehen hier die Empfänger, die an die Antenne angeschlossen sind und das Signal über das schwarze dicke Kabel empfangen, das hier in die Bibliothek hineingeführt wurde. Die sind schon für die Galileo-Signale aufgerüstet. Da mussten wir Entwicklungen betreiben, weil es da noch nichts am Markt zu kaufen gibt. Wir haben sie selbst entwickelt und werden sie hier den Anwendern zur Verfügung stellen."
Zum Beispiel den Herstellern von Navigationsgeräten. Von den Empfängern wandern die Signale durch knallgelbe Netzwerkkabel zu Computern. Dort ist eine digitale Landkarte gespeichert, auf der ein Pfeil nun unsere Position anzeigt: Wenn Günter Heinrichs die Karte stark genug vergrößert, sieht man sogar, in welchem Teil des Nationalparkhauses wir gerade stehen.
"Wir erreichen hier im statischen Modus mit nur vier Sendern von sechs immerhin eine Genauigkeit von besser als zehn Metern. Im Schnitt liegen wir zwischen fünf und acht Metern. Galileo soll später für den kostenlosen Dienst eine Genauigkeit bieten von 15 Metern etwa, und dieses haben wir hier schon wesentlich unterschritten."
Kostenpflichtige Anwendungen sollen auf weniger als einen Meter genau die Position bestimmen können - und jeder Empfänger wird dazu sechs Satelliten im Blick haben, jedenfalls wenn keine Hindernisse dazwischen liegen. Diese hohe Genauigkeit ist zum Beispiel wichtig, um führerlose Fahrzeuge zu entwickeln, die von selbst die richtige Straßenseite ansteuern. Dass die Satelliten 20.000 Kilometer entfernt sind, ist kein Problem, doch auf den letzten 20 Kilometern, in der Erdatmosphäre, werden die Signale verzerrt, durch Gewitter zum Beispiel. Solche Störungen müssen die Betreiber des Testfelds ebenfalls simulieren.
"Das heißt, sämtliche Fehlereinflüsse eines Navigationssignals, das hier auf der Erde empfangen werden kann, bilden wir in dieser Testeinrichtung nach , lange bevor das Galileo-System vollständig - nach heutigem Kenntnisstand im Jahr 2013 - funktionsfähig sein wird."
"Vom Vorplatz des Nationalparkhauses kann man drei dieser sechs Sendestationen, die wir auf den Gipfeln aufgebaut haben, sehen: Das ist ein Sender am Kehlsteinhaus hier vor uns. Rechter Hand davon ist der Jenner, wo wir ebenfalls eine Galileo-Sendestation errichtet haben, und rechts davon der Grünstein. Dort haben wir auf dem Gipfel einen Container aufgebaut, wo sich ebenfalls eine Sendestation befindet."
Auf dem Bürgersteig vor dem Nationalparkhaus steht ein gut mannshohes Stativ aus Messing. Darauf thront eine milchig-weiße Kugel, die - wäre sie etwas höher angebracht - eine Straßenlaterne sein könnte: die Antenne, mit der diese Signale empfangen werden.
"Wir führen hier eine sogenannte statische Messung durch: Die Antenne bewegt sich nicht, wir bleiben an einem Ort stehen mit diesem Dreibeinstativ. Am Ende des Stativs oben befindet sich die Antenne, die in der Lage ist, alle drei Galileo-Frequenzen, die auch später von Satelliten aus dem Weltraum kommen werden, zu empfangen."
Ein fingerdickes Kabel führt von der Antenne ins Haus hinein, genauer in die Bibliothek des Berchtesgadener Nationalparkhauses. In den Regalen stehen Bücher über Greifvögel und Bergblumen - und auf den drei Tischen graue Kästen, so groß wie Schuhkartons.
"Sie sehen hier die Empfänger, die an die Antenne angeschlossen sind und das Signal über das schwarze dicke Kabel empfangen, das hier in die Bibliothek hineingeführt wurde. Die sind schon für die Galileo-Signale aufgerüstet. Da mussten wir Entwicklungen betreiben, weil es da noch nichts am Markt zu kaufen gibt. Wir haben sie selbst entwickelt und werden sie hier den Anwendern zur Verfügung stellen."
Zum Beispiel den Herstellern von Navigationsgeräten. Von den Empfängern wandern die Signale durch knallgelbe Netzwerkkabel zu Computern. Dort ist eine digitale Landkarte gespeichert, auf der ein Pfeil nun unsere Position anzeigt: Wenn Günter Heinrichs die Karte stark genug vergrößert, sieht man sogar, in welchem Teil des Nationalparkhauses wir gerade stehen.
"Wir erreichen hier im statischen Modus mit nur vier Sendern von sechs immerhin eine Genauigkeit von besser als zehn Metern. Im Schnitt liegen wir zwischen fünf und acht Metern. Galileo soll später für den kostenlosen Dienst eine Genauigkeit bieten von 15 Metern etwa, und dieses haben wir hier schon wesentlich unterschritten."
Kostenpflichtige Anwendungen sollen auf weniger als einen Meter genau die Position bestimmen können - und jeder Empfänger wird dazu sechs Satelliten im Blick haben, jedenfalls wenn keine Hindernisse dazwischen liegen. Diese hohe Genauigkeit ist zum Beispiel wichtig, um führerlose Fahrzeuge zu entwickeln, die von selbst die richtige Straßenseite ansteuern. Dass die Satelliten 20.000 Kilometer entfernt sind, ist kein Problem, doch auf den letzten 20 Kilometern, in der Erdatmosphäre, werden die Signale verzerrt, durch Gewitter zum Beispiel. Solche Störungen müssen die Betreiber des Testfelds ebenfalls simulieren.
"Das heißt, sämtliche Fehlereinflüsse eines Navigationssignals, das hier auf der Erde empfangen werden kann, bilden wir in dieser Testeinrichtung nach , lange bevor das Galileo-System vollständig - nach heutigem Kenntnisstand im Jahr 2013 - funktionsfähig sein wird."