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Galileo bei Amalthea

Morgen soll die Raumsonde Galileo einen Jupitermond besuchen. Von der Begegnung werden wir keine Bilder sehen, weil das Kamerasystem abgeschaltet ist. Die sonstigen Instrumente der Sonde könnten Wissenschaftlern jedoch einiges über die Zusammensetzung des kleinen Mondes verraten.

Damond Benningfield |
    Das Ziel ist Amalthea – der größte der kleinen Jupitermonde. Bilder aus großer Entfernung von der Galileo und von den früheren Voyager-Missionen zeigen den Mond in der Form einer Kartoffel mit einer Länge von knapp 270 Kilometern – und mit einer stark bombardierten Oberfläche. Die Bilder zeigen auch, dass dieser Mond die wohl kräftigste rote Färbung von allen Objekten im Sonnensystem hat. Vielleicht entsteht sie durch den Schwefel, den Vulkane auf dem großen Jupitermond Io ins All schleudern.

    Amalthea zieht ziemlich nahe um den Jupiter – etwa im halben Abstand Erde – Mond. Hier gibt es besonders intensive Strahlung – ein Grund, weshalb die Raumsonde Galileo diese Region im Jupitersystem bisher gemieden hat. Sie hat ohnehin schon extrem starke Strahlendosen abbekommen. Die Systeme kränkeln. Um Geld zu sparen, hat man die Kameras abgeschaltet.

    Heute soll sich Galileo bis auf 135 Kilometer dem Mond Amalthea nähern. Das sind Hunderttausende von Kilometern näher als jede vorherige Begegnung. Sollte es klappen, dass die Instrumente die Dichte des Mondes messen und uns die gewünschten Daten liefern, können Wissenschaftler daraus Rückschlüsse auf seine Zusammensetzung ziehen.

    Im nächsten Jahr wird die Mission von Galileo mit einem Sturz in den Jupiter enden.