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Krieg im Nahen Osten
Gallant: Krieg gegen Hamas "in neue Phase getreten"

Drei Wochen nach dem Großangriff der Terrororganisation Hamas auf Israel hat die israelische Armee ihre Operation im Gazastreifen ausgeweitet.

    Israelische Artillerieeinheiten feuern nahe Sderot auf den Gazastreifen am 28.10.
    Israelische Artillerieeinheiten feuern nahe Sderot auf den Gazastreifen am 28.10. (IMAGO / Saeed Qaq)
    Verteidigungsminister Gallant schrieb auf der Online-Plattform X, der Krieg gegen die Hamas sei in eine neue Phase eingetreten. Das Militär habe "oberhalb und unterhalb der Erdoberfläche" angegriffen. Die Armee zerstörte nach eigenen Angaben - bei Angriffen aus der Luft und erweiterten Bodeneinsätzen - seit gestern Abend rund 150 Ziele der Hamas. Dazu gehörten unterirdische Tunnel sowie weitere Infrastruktur, aber auch mehrere hohe Hamas-Kämpfer wurden getötet. Anders als bisher zogen sich die Bodentruppen diesmal nicht zurück. Die Armee forderte die verbliebenen Bewohner im Norden des Gazastreifens erneut auf, sich im Süden in Sicherheit zu bringen. Gazastadt sei jetzt ein Kampfgebiet.
    Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden seit gestern rund 380 Menschen getötet und Hunderte Häuser zerstört. Das Internet und das Mobilfunknetz sind ausgefallen. Hilfsorganisationen haben keinen Kontakt mehr zu ihren Mitarbeitern. Der EU-Außenbeauftragte Borrell forderte eine "Pause der Feindseligkeiten", um humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Auch die UNO äußerte die Sorge, im Falle einer Bodenoffensive könnten tausende Zivilisten mehr getötet werden.
    Zugleich gehen auch die Angriffe der Hamas auf Israel weiter. So gab es im Grenzgebiet zum Gaza-Streifen und im Großraum Tel Aviv wieder Raketenalarm. Auch an Israels Grenze zum Libanon gab es Gefechte.
    Diese Nachricht wurde am 28.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.