Dudelsackspieler aus den Abruzzen, in ihre schweinsledernden Instrumente und bitten um milde Gaben-. Bis noch vor wenigen Tagen war der Platz im Herzen Venedigs eine Baustelle. Dutzende von Arbeitern und Kunsthandwerkern drängten sich vor dem Gebäude, das den gesamten Platz beherrscht. Ein Gebäude mit einer viel zu weißen Fassade. Sie ist so perfekt restauriert, dass sie den für Venedig typischen Charme alter Palazzi verloren hat. Man fühlt sich an eine Filmkulisse erinnert. Immerhin stammt sie aus dem Jahr 1792. Stilistisch ein Mittelding zwischen Klassizismus und Rokoko. Nach dem katastrophalen Brand am 29. Januar 1996 ist nur die Fassade des berühmtesten Opernhauses der Lagunenstadt, des Teatro La Fenice, stehen geblieben. Das Rest fiel in
Schutt und Asche.
Doch jetzt sind Ruine und Baustelle verschwunden. Betritt der Besucher das Foyer und die breite Treppe, die zu den Flaniersälen, den Sale Apolinee im zweiten Stock führt, traut er seinen Augen nicht: dem Heer der 300 Kunsthandwerkern aus ganz Italien ist ein Wunderwerk gelungen. Säulen und Marmorfußböden, Kristalllüster und edle Wandbespannungen, Balustraden und
Kassettendecken: alles ist nagelneu, auf alt getrimmt. Sergio Segalini, der neue künstlerische Direktor des La Fenice, ist außer sich vor Freude:
Das La Fenice ist ein Theater mit einer grossen Tradition. So war es nur selbstverständlich, dass nach dem Drama des Brandes der Phönix aus der Asche wieder auferstehen musste. Rund 60 Millionen Euro wurden investiert, um das Haus originalgetreu nachzubauen. Bis ins kleinste Detail. Hier werde ich Opern vom Barock bis zur Gegenwart aufführen,
schwärmt Segalini und führt den Besucher in den großen Saal. Der Eindruck ist
umwerfend: so müssen sich auch jene Venezianer gefühlt haben, die 1792 ihr
Opernhaus zum ersten Mal besuchten. Damals wie heute glänzt das viele Blattgold, mit dem Stukkaturen und Logen, die Seiten des Bühnenraums und die Decke verziert worden sind. Von der Patina, die man an barocken Theatern so liebt, fehlt allerdings jede Spur.
Beim Rundgang wird deutlich, wie liebevoll das Theater restauriert wurde - und immer noch wird, denn einige Räume werden erst in einem Jahr fertig sein, Arbeiten, die schon Ende 1999 hätten beendet sein sollen. Das hatte sofort nach dem Brand der Philosoph und damalige Bürgermeister Venedigs Massimo Cacciari vollmundig versprochen:
Schauen Sie sich hier um: wo gibt es auf der Welt eine Stadt mit so
einem wundervollen Theater, das auf dem Wasser errichtet wurde? So ein Haus ganz neu nachzubauen, das hatte ich damals unterschätzt, ist eben keine einfache Sache. 1997 gewann das deutsche Bauunternehmen Holzmann die Ausschreibung für den Wiederaufbau. Der italienische Stararchitekt Aldo Rossi sollte die Arbeiten beaufsichtigen. Rossi starb bei einem Autofall und dauernde Auseinandersetzungen mit dem Bauunternehmen, dem chronische
Verspätungen vorgeworfen wurden, verhinderten den Beginn der Arbeiten. Hier
gab es viele Problem.
Anfang 2000 schließlich setzte Bürgermeister Paolo Costa die Vertragsauflösung mit Holzmann durch. Es folgte eine neue Ausschreibung. Costa erklärte die Restaurierung zur Chefsache und trieb die Arbeiten voran. Eine Herkulesaufgabe: nach nur knapp drei Jahren Arbeit rund um die Uhr kann La Fenice nun feierlich eingeweiht werden - mit einem siebentägigen Musikfest.
Hinter der historischen Fassade des Hauses verbirgt sich ein hypermoderner Kern. Die Technik für die Bühne, die ausgefeilteste, die derzeit zu finden ist, kommt aus Deutschland. Zukünftig können Opernregisseure hier ihre
kühnsten Träume mit allen möglichen Special Effects verwirklichen. Die künstlerischen Leitung des La Fenice will aus dem Opernhaus eines der führenden Italiens machen. Mit einem Programm, dass nicht mehr nur von Verdi und Puccini dominiert wird. Auch barocke und zeitgenössische Opern sollen aufgeführt werden. Venedig, erinnert Bürgermeister Costa, war im 18. Jahrhundert eine der wichtigsten Musikstädte Europas. Mit dem neuen La Fenice soll die Serenissima auf dem Wasser an ihre glorreiche Vergangenheit anknüpfen.
Schutt und Asche.
Doch jetzt sind Ruine und Baustelle verschwunden. Betritt der Besucher das Foyer und die breite Treppe, die zu den Flaniersälen, den Sale Apolinee im zweiten Stock führt, traut er seinen Augen nicht: dem Heer der 300 Kunsthandwerkern aus ganz Italien ist ein Wunderwerk gelungen. Säulen und Marmorfußböden, Kristalllüster und edle Wandbespannungen, Balustraden und
Kassettendecken: alles ist nagelneu, auf alt getrimmt. Sergio Segalini, der neue künstlerische Direktor des La Fenice, ist außer sich vor Freude:
Das La Fenice ist ein Theater mit einer grossen Tradition. So war es nur selbstverständlich, dass nach dem Drama des Brandes der Phönix aus der Asche wieder auferstehen musste. Rund 60 Millionen Euro wurden investiert, um das Haus originalgetreu nachzubauen. Bis ins kleinste Detail. Hier werde ich Opern vom Barock bis zur Gegenwart aufführen,
schwärmt Segalini und führt den Besucher in den großen Saal. Der Eindruck ist
umwerfend: so müssen sich auch jene Venezianer gefühlt haben, die 1792 ihr
Opernhaus zum ersten Mal besuchten. Damals wie heute glänzt das viele Blattgold, mit dem Stukkaturen und Logen, die Seiten des Bühnenraums und die Decke verziert worden sind. Von der Patina, die man an barocken Theatern so liebt, fehlt allerdings jede Spur.
Beim Rundgang wird deutlich, wie liebevoll das Theater restauriert wurde - und immer noch wird, denn einige Räume werden erst in einem Jahr fertig sein, Arbeiten, die schon Ende 1999 hätten beendet sein sollen. Das hatte sofort nach dem Brand der Philosoph und damalige Bürgermeister Venedigs Massimo Cacciari vollmundig versprochen:
Schauen Sie sich hier um: wo gibt es auf der Welt eine Stadt mit so
einem wundervollen Theater, das auf dem Wasser errichtet wurde? So ein Haus ganz neu nachzubauen, das hatte ich damals unterschätzt, ist eben keine einfache Sache. 1997 gewann das deutsche Bauunternehmen Holzmann die Ausschreibung für den Wiederaufbau. Der italienische Stararchitekt Aldo Rossi sollte die Arbeiten beaufsichtigen. Rossi starb bei einem Autofall und dauernde Auseinandersetzungen mit dem Bauunternehmen, dem chronische
Verspätungen vorgeworfen wurden, verhinderten den Beginn der Arbeiten. Hier
gab es viele Problem.
Anfang 2000 schließlich setzte Bürgermeister Paolo Costa die Vertragsauflösung mit Holzmann durch. Es folgte eine neue Ausschreibung. Costa erklärte die Restaurierung zur Chefsache und trieb die Arbeiten voran. Eine Herkulesaufgabe: nach nur knapp drei Jahren Arbeit rund um die Uhr kann La Fenice nun feierlich eingeweiht werden - mit einem siebentägigen Musikfest.
Hinter der historischen Fassade des Hauses verbirgt sich ein hypermoderner Kern. Die Technik für die Bühne, die ausgefeilteste, die derzeit zu finden ist, kommt aus Deutschland. Zukünftig können Opernregisseure hier ihre
kühnsten Träume mit allen möglichen Special Effects verwirklichen. Die künstlerischen Leitung des La Fenice will aus dem Opernhaus eines der führenden Italiens machen. Mit einem Programm, dass nicht mehr nur von Verdi und Puccini dominiert wird. Auch barocke und zeitgenössische Opern sollen aufgeführt werden. Venedig, erinnert Bürgermeister Costa, war im 18. Jahrhundert eine der wichtigsten Musikstädte Europas. Mit dem neuen La Fenice soll die Serenissima auf dem Wasser an ihre glorreiche Vergangenheit anknüpfen.