Es ist in Deutschland bisher einmalig: Eine Kundengemeinschaft für Gaskonsumenten – sagt Günter Hörmann, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Hamburg:
"Es gibt Gasgenossenschaften. Das sind Zusammenschlüsse von Gaskunden, die selber sozusagen als Vertrieb oder Produzent von Gas auftreten. Aber Nachfragegemeinschaften, und darum geht es ja hier nur, Konsumgemeinschaften gibt es unseres Wissens nicht."
Der Hintergrund: E.ON Hanse hat mehreren tausend Gaskunden ihre Verträge gekündigt.
"Und das deshalb, weil die meisten Verträge, die die Kunden von E.ON Hanse haben, eine unwirksame Preisänderungsklausel haben. Das hat das Landgericht Hamburg festgestellt."
Zwar ist E.ON Hanse in Berufung gegangen, bemüht sich aber jetzt um Schadensbegrenzung: Das Unternehmen kündigt also die Altverträge, bietet den Kunden nun aber neue Verträge an sowie einen Bonus von 80 Euro, wenn sie diese abschließen.
"Das tut ein Unternehmen nur ungern, nämlich dann, wenn es in der Zwickmühle ist. Und in der befindet sich Eon Hanse gerade. Sie haben nämlich einen großen Kundenbestand mit Verträgen, denen sie die Preise nicht erhöhen können. Und deshalb diese Massenkündigung, die einmalig ist bisher in der Geschichte der Energiewirtschaft in Deutschland."
Wenn E.ON-Kunden nichts unternehmen, wechseln Sie automatisch in "die Grundversorgung", erhalten also weiterhin Gas. Allerdings zu weit schlechteren Konditionen, als in einem neuen Vertrag.
Sicherlich ist E.ON Hanse sich bewusst, dass mancher Kunde nun den Anbieter wechselt. Vom Engagement der Verbraucherzentrale, nun eine Kundengemeinschaft zu gründen wird das Unternehmen naturgemäß nicht begeistert sein. Gegenüber dem Deutschlandfunk wollte sich E.ON Hanse dazu nicht äußern. Seit gestern Abend hat die Verbraucherzentrale Hamburg ein Registrierungsformular für Interessenten dieser Kundengemeinschaft auf ihrer Homepage eingestellt.
"Da gibt man an seinen Namen, Adresse und so weiter und den Gasverbrauch im letzten Jahr. Und zu welchem Termin einem gekündigt worden ist. Und wenn wir dann eine große Zahl von Kunden – davon gehe ich aus – haben in dieser Gaskundengemeinschaft, dann rechnen wir aus, wie groß das Volumen ist dieser Kundengemeinschaft. Und machen eine Art Ausschreibung, mit denen wir an die Gasanbieter herantreten, und sie um Angebote bitten."
… erläutert Verbraucherschützer Hörmann.
"Wir gehen davon aus, dass die Gasanbieter ein großes Interesse daran haben, diese Gaskundengemeinschaft als Kunden zu gewinnen. Und hoffen darauf, dass wir hier eine Reihe von Anbietern haben, die sich melden."
Erste Kontakte gibt es schon jetzt – zum Beispiel Hamburgs kommunales Energieunternehmen Hamburg Energie. Dessen Geschäftsführer Ulrich Bammert erklärt:
"Wir sind in Kontakt mit der Verbraucherzentrale und prüfen derzeit, ob es möglich ist, ein Angebot zu liefern. Wir sind in Gesprächen, das heißt das Mengengerüst muss erst mal klar stehen. Wir müssen genau wissen, wann und wie viel Kunden beliefert werden sollen. Und in der Prüfung ist beinhaltet, dass wir natürlich bemüht sind, das Ganze zu leisten."
Ähnlich die Reaktion des Ökostrom- und Gasanbieters Lichtblick:
"Wir freuen uns darüber. Das ist natürlich eine sehr interessante Option. Wir haben natürlich Interesse, hier neue Kunden in Hamburg zu gewinnen. Es ist ja schon ein ungeheuerlicher Vorgang, der da jetzt passiert ist und auch die ganzen letzten Jahre,"
… so der Sprecher von Lichtblick, Ralf Kampwirth. Einen eigenen Tarif für die Kundengemeinschaft der Verbraucherzentrale wird es jedoch von Lichtblick wahrscheinlich nicht geben:
"Wir würden sicherlich den Wechsel vereinfachen, sagen wir´s mal so. Dass man vielleicht da ein besonderes Angebot macht, für die die neu zu uns wechseln. Einen ganz eigenen, neuen Lichtblick-Tarif wird es sicherlich nicht geben. Das können wir auch nicht gegenüber unseren Altkunden rechtfertigen."
Wie viele Kunden sich letztendlich für die Kundengemeinschaft registrieren, bleibt abzuwarten. Die Verbraucherzentrale Hamburg ist optimistisch. Im Übrigen können sich auch Konsumenten melden, die einfach nur ihren Anbieter wechseln möchten und nicht von der E.ON-Hanse-Kündigung betroffen sind.
Link zur Verbraucherzentrale Hamburg.
"Es gibt Gasgenossenschaften. Das sind Zusammenschlüsse von Gaskunden, die selber sozusagen als Vertrieb oder Produzent von Gas auftreten. Aber Nachfragegemeinschaften, und darum geht es ja hier nur, Konsumgemeinschaften gibt es unseres Wissens nicht."
Der Hintergrund: E.ON Hanse hat mehreren tausend Gaskunden ihre Verträge gekündigt.
"Und das deshalb, weil die meisten Verträge, die die Kunden von E.ON Hanse haben, eine unwirksame Preisänderungsklausel haben. Das hat das Landgericht Hamburg festgestellt."
Zwar ist E.ON Hanse in Berufung gegangen, bemüht sich aber jetzt um Schadensbegrenzung: Das Unternehmen kündigt also die Altverträge, bietet den Kunden nun aber neue Verträge an sowie einen Bonus von 80 Euro, wenn sie diese abschließen.
"Das tut ein Unternehmen nur ungern, nämlich dann, wenn es in der Zwickmühle ist. Und in der befindet sich Eon Hanse gerade. Sie haben nämlich einen großen Kundenbestand mit Verträgen, denen sie die Preise nicht erhöhen können. Und deshalb diese Massenkündigung, die einmalig ist bisher in der Geschichte der Energiewirtschaft in Deutschland."
Wenn E.ON-Kunden nichts unternehmen, wechseln Sie automatisch in "die Grundversorgung", erhalten also weiterhin Gas. Allerdings zu weit schlechteren Konditionen, als in einem neuen Vertrag.
Sicherlich ist E.ON Hanse sich bewusst, dass mancher Kunde nun den Anbieter wechselt. Vom Engagement der Verbraucherzentrale, nun eine Kundengemeinschaft zu gründen wird das Unternehmen naturgemäß nicht begeistert sein. Gegenüber dem Deutschlandfunk wollte sich E.ON Hanse dazu nicht äußern. Seit gestern Abend hat die Verbraucherzentrale Hamburg ein Registrierungsformular für Interessenten dieser Kundengemeinschaft auf ihrer Homepage eingestellt.
"Da gibt man an seinen Namen, Adresse und so weiter und den Gasverbrauch im letzten Jahr. Und zu welchem Termin einem gekündigt worden ist. Und wenn wir dann eine große Zahl von Kunden – davon gehe ich aus – haben in dieser Gaskundengemeinschaft, dann rechnen wir aus, wie groß das Volumen ist dieser Kundengemeinschaft. Und machen eine Art Ausschreibung, mit denen wir an die Gasanbieter herantreten, und sie um Angebote bitten."
… erläutert Verbraucherschützer Hörmann.
"Wir gehen davon aus, dass die Gasanbieter ein großes Interesse daran haben, diese Gaskundengemeinschaft als Kunden zu gewinnen. Und hoffen darauf, dass wir hier eine Reihe von Anbietern haben, die sich melden."
Erste Kontakte gibt es schon jetzt – zum Beispiel Hamburgs kommunales Energieunternehmen Hamburg Energie. Dessen Geschäftsführer Ulrich Bammert erklärt:
"Wir sind in Kontakt mit der Verbraucherzentrale und prüfen derzeit, ob es möglich ist, ein Angebot zu liefern. Wir sind in Gesprächen, das heißt das Mengengerüst muss erst mal klar stehen. Wir müssen genau wissen, wann und wie viel Kunden beliefert werden sollen. Und in der Prüfung ist beinhaltet, dass wir natürlich bemüht sind, das Ganze zu leisten."
Ähnlich die Reaktion des Ökostrom- und Gasanbieters Lichtblick:
"Wir freuen uns darüber. Das ist natürlich eine sehr interessante Option. Wir haben natürlich Interesse, hier neue Kunden in Hamburg zu gewinnen. Es ist ja schon ein ungeheuerlicher Vorgang, der da jetzt passiert ist und auch die ganzen letzten Jahre,"
… so der Sprecher von Lichtblick, Ralf Kampwirth. Einen eigenen Tarif für die Kundengemeinschaft der Verbraucherzentrale wird es jedoch von Lichtblick wahrscheinlich nicht geben:
"Wir würden sicherlich den Wechsel vereinfachen, sagen wir´s mal so. Dass man vielleicht da ein besonderes Angebot macht, für die die neu zu uns wechseln. Einen ganz eigenen, neuen Lichtblick-Tarif wird es sicherlich nicht geben. Das können wir auch nicht gegenüber unseren Altkunden rechtfertigen."
Wie viele Kunden sich letztendlich für die Kundengemeinschaft registrieren, bleibt abzuwarten. Die Verbraucherzentrale Hamburg ist optimistisch. Im Übrigen können sich auch Konsumenten melden, die einfach nur ihren Anbieter wechseln möchten und nicht von der E.ON-Hanse-Kündigung betroffen sind.
Link zur Verbraucherzentrale Hamburg.