Die Lage ist ernst und derzeit nicht beherrschbar. Momentan bleibt nichts anderes übrig als: Warten, beobachten und hoffen, dass nicht die ganze Gasbohrinsel in einer gewaltigen Explosion in die Luft fliegt. Seit Sonntag tritt unter der Elgin-Plattform 240 Kilometer östlich der schottischen Hafenstadt Aberdeen unkontrolliert und unter hohem Druck Gas aus. Es sammelt sich dicht über dem Wasser in einer Wolke. Auf der Meeresoberfläche treibt ein elf Kilometer langer Ölfilm. Der französische Betreiber Total hat alle 238 Arbeiter von der Plattform in Sicherheit gebracht und die elektrischen Anlagen heruntergefahren, um die Gefahr einer Entzündung zu verringern. Der Gewerkschafter Jake Molloy erinnert an die Explosion der Piper-Alpha-Plattform vor 24 Jahren mit 167 Toten.
"Was geschehen kann, wissen wir vom Piper-Alpha-Szenario. Hier sind glücklicherweise alle Menschen nach Hause gebracht worden, jeder ist in Sicherheit, die Anlage heruntergefahren. Aber wenn das Gas irgendwo eine Zündquelle findet, dann kann es zur völligen Zerstörung kommen."
Und die Gefahr einer Entzündung ist größer als gedacht. Gestern Nacht musste David Hainsworth, der Sicherheits- und Umweltmanager des Energiekonzerns zugeben, dass die Gasfackel hoch über der Plattform brennt. Niemand kann sich erklären wieso. Sie dient normalerweise als Sicherheitsventil bei Überdruck und hätte längst erlöschen müssen.
"Das Gas besteht vor allem aus Methan, sehr entzündlich, Sie haben recht, die Gasfackel brennt noch auf der Hauptproduktions-Plattform. Aber der Wind bläst die Gaswolke in die andere Richtung von der Fackel weg. Die Meteorologen sagen voraus, dass die Windrichtung in den kommenden fünf bis sechs Tagen dieselbe bleibt und wir prüfen Möglichkeiten, die Flamme zu löschen."
Ein schwieriges Unterfangen, denn niemand darf sich derzeit der Plattform nähern. Das ausströmende Gaskondensat enthält giftigen Schwefelwasserstoff und ist leicht entzündlich. Die Küstenwache hat ein Sperrgebiet von fast vier Kilometern rund um die Plattform eingerichtet. Hubschrauber müssen fünfeinhalb Kilometer Abstand halten.
Auch Shell hat die Arbeit auf seiner acht Kilometer entfernten Sheerwater-Plattform eingestellt und vorsichtshalber ebenfalls einen Großteil der Besatzung evakuiert.
Der Meereskundler Simon Boxall warnt davor, die Gefahr der Wasservergiftung zu unterschätzen. Total gebe an, das Gas entweiche über der Wasseroberfläche.
"Es gibt aber auch andere Berichte über aufwallendes Wasser, was darauf deutet, dass das Gas aus dem Meeresboden selbst kommt. Dann wird die Verschmutzung zum Problem. Wenn Schwefelwasserstoff in Kontakt mit Wasser kommt, dann hat das hochgiftige Wirkung auf Pflanzen, Fische und Vögel - auf das ganze Leben im Meer."
Deshalb herrscht das Prinzip Hoffnung. Der Konzern hofft darauf, die Flamme, die oberhalb der niedrig liegenden Gaswolke brennt, werde in den nächsten Tagen von allein verlöschen. Und darauf, dass das austretende Gaskondensat auf wundersame Weise von selbst versiegt. Wenn nicht, beiben nur zwei Optionen. Die Spezialisten, die inzwischen zu Dutzenden eingeflogen wurden, könnten entweder versuchen, die Gasleitung mit einer großen Schlammmenge zu verschließen, oder sie könnten ein Entlastungsloch bohren, was allerdings bis zu einem halben Jahr dauert.
"Was geschehen kann, wissen wir vom Piper-Alpha-Szenario. Hier sind glücklicherweise alle Menschen nach Hause gebracht worden, jeder ist in Sicherheit, die Anlage heruntergefahren. Aber wenn das Gas irgendwo eine Zündquelle findet, dann kann es zur völligen Zerstörung kommen."
Und die Gefahr einer Entzündung ist größer als gedacht. Gestern Nacht musste David Hainsworth, der Sicherheits- und Umweltmanager des Energiekonzerns zugeben, dass die Gasfackel hoch über der Plattform brennt. Niemand kann sich erklären wieso. Sie dient normalerweise als Sicherheitsventil bei Überdruck und hätte längst erlöschen müssen.
"Das Gas besteht vor allem aus Methan, sehr entzündlich, Sie haben recht, die Gasfackel brennt noch auf der Hauptproduktions-Plattform. Aber der Wind bläst die Gaswolke in die andere Richtung von der Fackel weg. Die Meteorologen sagen voraus, dass die Windrichtung in den kommenden fünf bis sechs Tagen dieselbe bleibt und wir prüfen Möglichkeiten, die Flamme zu löschen."
Ein schwieriges Unterfangen, denn niemand darf sich derzeit der Plattform nähern. Das ausströmende Gaskondensat enthält giftigen Schwefelwasserstoff und ist leicht entzündlich. Die Küstenwache hat ein Sperrgebiet von fast vier Kilometern rund um die Plattform eingerichtet. Hubschrauber müssen fünfeinhalb Kilometer Abstand halten.
Auch Shell hat die Arbeit auf seiner acht Kilometer entfernten Sheerwater-Plattform eingestellt und vorsichtshalber ebenfalls einen Großteil der Besatzung evakuiert.
Der Meereskundler Simon Boxall warnt davor, die Gefahr der Wasservergiftung zu unterschätzen. Total gebe an, das Gas entweiche über der Wasseroberfläche.
"Es gibt aber auch andere Berichte über aufwallendes Wasser, was darauf deutet, dass das Gas aus dem Meeresboden selbst kommt. Dann wird die Verschmutzung zum Problem. Wenn Schwefelwasserstoff in Kontakt mit Wasser kommt, dann hat das hochgiftige Wirkung auf Pflanzen, Fische und Vögel - auf das ganze Leben im Meer."
Deshalb herrscht das Prinzip Hoffnung. Der Konzern hofft darauf, die Flamme, die oberhalb der niedrig liegenden Gaswolke brennt, werde in den nächsten Tagen von allein verlöschen. Und darauf, dass das austretende Gaskondensat auf wundersame Weise von selbst versiegt. Wenn nicht, beiben nur zwei Optionen. Die Spezialisten, die inzwischen zu Dutzenden eingeflogen wurden, könnten entweder versuchen, die Gasleitung mit einer großen Schlammmenge zu verschließen, oder sie könnten ein Entlastungsloch bohren, was allerdings bis zu einem halben Jahr dauert.