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Tarifstreit
GDL-Chef Weselsky schließt unbefristete Streiks bei der Deutschen Bahn aus

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Lokführer, Weselsky, hat ausgeschlossen, dass es im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn zu unbefristeten Streiks kommen wird. Weselsky sagte im Dlf, die GDL sei sich ihrer Verantwortung bewusst. Er machte die Deutsche Bahn dafür verantwortlich, dass es überhaupt zu Streiks komme.

    Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), spricht. Vor ihm sind mehrere Mikrofone.
    Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) (picture alliance / dpa / Christoph Soeder)
    Andere Bahnunternehmen hätten es nicht so weit kommen lassen und gleich mit der GDL über eine Absenkung der Wochenarbeitszeit verhandelt, sagte Weselsky im Deutschlandfunk. Kürzlich hatte Netinera, ein Tochterunternehmen der italienischen Staatsbahn Trenitalia, der Einführung der 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter zugestimmt.
    Das Interview mit Claus Weselsky können Sie hier nachlesen.

    Nach Ergebnis der Urabstimmung wären unbefristete Streiks möglich

    Die Mitglieder der GDL haben sich in einer Urabstimmung für die Möglichkeit unbefristeter Streiks ausgesprochen - laut Mitteilung der Gewerkschaft mit einer Mehrheit von 97 Prozent. Weselsky betonte, dass es ab dem 8. Januar Streiks geben könne. Die GDL werde 48 Stunden vorher darüber informieren.
    Der GDL-Vorsitzende verteidigte die Forderung nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von derzeit 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Verkürzung der Arbeitszeit sei der richtige Schritt, um den Beruf des Lokführers attraktiver zu machen. Seine Gewerkschaft verlange eine Fünf-Tage-Woche mit Ruhezeiten von 48 Stunden.

    Bahn bietet Inflationsprämie und elf Prozent mehr Lohn - über 32 Monate

    Die GDL fordert außerdem bei einem Jahr Laufzeit mindestens 555 Euro mehr Lohn und 3.000 Euro Inflationsprämie. Die Bahn legte ein Angebot vor, das elf Prozent mehr Lohn und eine Inflationsprämie von bis zu 2.850 Euro vorsieht - gestreckt auf eine Laufzeit von 32 Monaten.
    Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte die Tarifpartner auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
    Diese Nachricht wurde am 20.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.