Katholische Kirche
Gebete für verfolgte Christinnen und Christen in aller Welt

Der 26. Dezember ist der Gedenktag des heiligen Stephanus, der als erster Märtyrer der Christenheit gilt. Darum erinnern die katholische Kirche und ihre Hilfswerke an diesem Tag an verfolgte Christinnen und Christen in aller Welt.

31.12.2023
    Vatikanstadt: Papst Franziskus kommt zu seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz. Er wirkt müde, der Blick ist gesenkt. Aufnahme vom 22.11.2023.
    Papst Franziskus gedenkt verfolgter Christinnen und Christen. (Andrew Medichini / AP / dpa / Andrew Medichini)
    Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte Papst Franziskus, auch heute noch würden viele Menschen für ihr christliches Zeugnis leiden und sterben. Andere würden dafür bestraft, dass sie der frohen Botschaft folgten. Wieder andere kämpften jeden Tag darum, ihren christlichen Pflichten nachzukommen, während die Welt über sie lache.
    Die deutsche Bischofskonferenz hatte zuvor betont, mit dem speziellen Gebetstag am 26. Dezember bekenne sich die Kirche auch zur Religionsfreiheit aller Menschen.

    Beispiel Nordostindien

    Das katholische Hilfswerk Missio München rief an Heiligabend die Staatengemeinschaft auf, sich stärker für eine sichere Zukunft christlicher Minderheiten weltweit einzusetzen. Präsident Huber bezeichnete die Religionsfreiheit als einen der grundlegendsten Bausteine für ein friedliches Zusammenleben. Er nannte als Beispiel Nordostindien: In Manipur seien seit Mai Zehntausende Christinnen und Christen unter dem Deckmantel eines ethnischen Konflikts Opfer einer religiös motivierten Hetzjagd. Getragen werde diese von einer hindu-nationalistischen Regierungspolitik, die zunehmend Druck auch auf andere religiöse Minderheiten ausübe.

    Beispiel Pakistan

    Der Präsident von Missio Aachen, Bingener, erinnerte an Pakistan. In dem mehrheitlich islamisch geprägten Land lebe eine sehr kleine christliche Minderheit, die knapp zwei Prozent der Bevölkerung ausmache, schrieb Bingener in einem Gastbeitrag auf dem Portal katholisch.de. In Jaranwala in der Provinz Punjab im August hätten mehrere tausend Muslime mehr als 25 Kirchen niedergebrannt und etwa 400 Häuser christlicher Familien innerhalb eines Tages geplündert oder zerstört. Anlass sei eine öffentlich kursierende Behauptung gewesen, wonach zwei junge Christen den Koran geschändet hätten.

    Seit 20 Jahren Gedenktag

    Der Gebetstag ist Teil der 2003 gegründeten Initiative "Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit", mit der die deutschen Bischöfe in den Kirchengemeinden und in der Öffentlichkeit auf Diskriminierung und Drangsalierung von Christinnen und Christen in unterschiedlichen Teilen der Welt aufmerksam machen wollen.
    Diese Nachricht wurde am 26.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.