Samstag, 18. Mai 2024

Gesundheitspolitik
Geburtshelferinnen machen zum Welthebammentag auf ihren Unmut über die aktuellen Arbeitsbedingungen aufmerksam

Anlässlich des Internationalen Hebammentags haben gestern viele Berufstätige auf erhebliche Probleme in ihrem Arbeitsbereich hingewiesen.

06.05.2024
    Hände umfassen den Bauch einer schwangeren Person von hinten.
    "Zu wenig Personal und zu geringe Bezahlung." (picture alliance / Westend61 / Pau Cardellach Lliso)
    Demnach gibt es zu wenig Personal und zu geringe Bezahlung. Es mangele grundsätzlich an Wertschätzung für die Geburtshilfe in Deutschland, heißt es. Viele machen ihrem Frust in den Sozialen Medien Luft. Im Internet gibt es Aufrufe zu einer Protestwoche von heutean bis zum Muttertag kommenden Sonntag. Täglich sollen Podcasts oder Videos von Schwangeren, Politikern oder bekannten Persönlichkeiten zur Unterstützung der Hebammen etwa auf Instagram veröffentlicht werden.
    Der Deutsche Hebammenverband bekräftigte untedessen seine Forderungen, im Rahmen der geplanten Krankenhausreform die hebammengeleiteten Geburtshilfe in den Kliniken zu stärken. Präsidentin Geppert-Orthofer sagte der dpa, dafür gebe es das Konzept des Hebammenkreißsaals. Dabei übernehmen Hebammen die Verantwortung. Bei Bedarf, etwa dem Wunsch nach Schmerztherapie oder ärztlicher Expertise, können Ärzte hinzugezogen werden. 

    "Einzige Berufsgruppe für Gesundheitsförderung während des Elternwerdens" 

    Hebammenkreißsäle sind laut Geppert-Orthofer für gesunde Frauen geeignet, die gesunde Kinder erwarten und eine interventionsarme Geburt mit individueller Betreuung wünschen. In einem Hebammenkreißsaal könnten sie von einer Hebamme betreut werden, die wirklich nur für sie zuständig sei. Hebammen seien die einzige Berufsgruppe, die für die kontinuierliche Gesundheitsförderung im Zeitraum des Elternwerdens für Mutter und Kind ausgebildet ist. 
    Der Beruf der Hebamme wird zwar überwiegend von Frauen ausgeübt, es gibt aber auch vereinzelt Männer, die in diesem Bereich tätigt sind - Arte und das ZDF haben jüngst welche porträtiert.
    Diese Nachricht wurde am 06.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.