Archiv

Gedenkaktion
17 Minuten für die Opfer des Schulmassakers

In den USA gedenken heute Schüler mit 17-minütigen Ausständen der Opfer des Amoklaufs an einer Schule in Florida - jede Minute ist einem der Opfer gewidmet. Mit den sogenannten "Walkouts" wollen sie zudem für härtere Waffengesetze werben. Doch einige Schulen drohen mit Strafen.

    In Palm Beach in Florida haben bereits am 21. Februar Schüler mit einem sogenannten "Walkout" gegen Waffengewalt protestiert. Sie verließen 17 Minuten ihren Unterricht in Gedenken an die 17 Todesopfer.
    In Palm Beach in Florida haben bereits am 21. Februar Schüler mit einem sogenannten "Walkout" gegen Waffengewalt protestiert. Heute findet eine solche Protestaktion USA-weit statt. (imago stock&people)
    In den USA gedenken heute Schüler mit 17-minütigen Ausständen der Opfer des Amoklaufs an einer Schule in Florida.
    Einen Monat, nachdem ein 19-Jähriger 14 Schüler und drei Erwachsene an der Schule in Parkland erschossen hatte, wollen USA-weit Schüler ihre Klassenzimmer verlassen - je eine Minute für jedes Todesopfer. Mit den sogenannten "Walkouts" wollen die Jugendlichen neben dem Gedenken für striktere Waffengesetze werben. Organisiert wird die Aktion von der Jugendorganisation Empower. Ihren Angaben zufolge sind insgesamt 2.800 Walkouts angemeldet.
    Eine Nutzerin twitterte ein Schild mit den Namen der Opfer und schrieb dazu: "Jeder dieser Menschen war das Ein und Alles von Jemandem".
    Wie die Schüler die 17 Minuten gestalten, steht ihnen frei: Sie können der Toten still gedenken, aber auch gemeinsam singen, die Namen der Opfer rezitieren oder Menschenketten bilden. Einige Schulen untersagten ihren Schülern aufgrund von Sicherheitsbedenken und wegen der Störung des Unterrichts die Teilnahme an der Aktion.
    Der Schauspieler Dulé Hill echauffierte sich darüber, dass seine Highschool in New Jersey offenbar zu den Schulen gehört, die die Proteste unterbinden möchte und mit zweitägigem Schulverweis droht.
    Unter den Überlebenden von Parkland hatte sich direkt nach dem Amoklauf eine vehemente Protestbewegung geformt, die härtere Waffengesetze und ein Umdenken der Politik forderte. Der Vorsitzende der US-Waffenlobby NRA, Wayne LaPierre, hatte ihnen vorgeworfen, "Opportunisten" zu sein, die den Vorfall "zu politischen Zwecken" nutzen wollten. Ihm zufolge seien durch die Forderung nach dem schärferen Waffengesetz "alle persönlichen Freiheitsrechte bedroht"
    Hören Sie zu den heutigen Protesten einen Beitrag aus den "Informationen am Morgen" im DLF.
    (vic/jcs)