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"Euthanasie" in der NS-Zeit
Gedenken an Massenvernichtung von Menschen mit Behinderungen in Deutschland

In Berlin ist der Opfer der sogenannten "Euthanasie-Morde" in Deutschland gedacht worden.

    Rosen liegen an der blauen Glaswand des Mahnmals für die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie-Morde".
    An vielen Orten wird heute eine Gedenkzeremonie für die Oper der "Euthanasie-Morde" abgehalten. (picture alliance / dpa)
    Vor der damaligen "Zentraldienststelle T4", wo die Verbrechen ab 1940 erarbeitet und organisiert worden waren, wurde ein Kranz niedergelegt. Die Ermordung von Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen gehörte zu den ersten systematischen Massenvernichtungen im Nationalsozialismus. Auch auf Alkoholiker, Pflegebedürftige oder sozial Ausgegrenzte zielte der Rassenwahn der Nazis ab. Die Gesamtzahl der Opfer lag bei bis zu 300.000. Zudem wurden rund 400.000 zwangssterilisiert. Der Begriff "Euthanasie", der "guter Tod“ bedeutet, gilt als beschönigend. An den Gedenkorten für andere Opfergruppen gab es ebenfalls Zeremonien.
    Am Vormittag hatte der Bundestag anlässlich des Holocaust-Gedenktags vom Wochenende an die millionenfache Verfolgung und Vernichtung von Menschenleben im NS-Regime erinnert. Gastredner waren die Auschwitz-Birkenau-Überlebende Eva Szepesi, die als eines der wenigen jüdischen Kinder der KZ-Internierung entkommen ist, und der Sportjournalist Marcel Reif, dessen jüdischer Vater Leon Reif von Nazis verfolgt worden war. Bei ihren Berichten kamen zahlreichen Abgeordneten und Ministern die Tränen.
    Diese Nachricht wurde am 31.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.