
Bürgermeister Suzuki rief in einer sogenannten Friedenserklärung dazu auf, alle Atomwaffen abzuschaffen. Die Gefahr eines Atomkriegs sei wieder gewachsen, mahnte er. Die Welt müsse aus der Geschichte lernen und sicherstellen, dass Nagasaki die letzte Stadt bleibe, die ein atomares Inferno erleiden musste. An der Gedenkzeremonie nahmen nach Angaben der Stadtverwaltung in diesem Jahr Vertreter von 100 Ländern und Regionen teil, darunter auch Russland.
Drei Tage vor Nagasaki - am 6. August 1945 - hatten die USA bereits Hiroshima durch eine Atombombe verwüstet. Durch den Angriff starben etwa 140.000 Menschen. Die US-Regierung entschied sich danach für den Abwurf einer zweiten Bombe, weil die japanische Regierung nach dem Bombenabwurf auf Hiroshima nicht bedingungslos kapitulierte. Zunächst war dafür die Hafenstadt Kokura ausgewählt worden. Weil es dort aber zu stark bewölkt war, wurde Nagasaki angeflogen.
Genaue Zahl der Toten immer noch umstritten
Bis heute sind die Opferzahlen der Atombombenabwürfe auf Japan umstritten. In vielen Fällen wurden keine sterblichen Überreste von Einwohnern gefunden. Außerdem ist unklar, wie viele Menschen in den Städten vorher gelebt hatten, da wichtige Dokumente durch die Explosionen vernichtet wurden. Viele Todesfälle ereigneten sich außerdem erst Jahre später, zum Beispiel durch Krankheiten wie Krebs, verursacht durch die Strahlung, oder durch Verbrennungen. In Japan haben Überlebende Anspruch auf kostenlose ärztliche Behandlung.
Diese Nachricht wurde am 09.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.