
Mattarella sagte, Multilateralismus sei die Sprache der gemeinsamen Verantwortung und das Werkzeug, das eine friedliche Lösung von Konflikten ermögliche. Die Zusammenarbeit von Staaten, Institutionen und Völkern könne die menschliche Würde beschützen. Dazu trügen etwa die Vereinten Nationen und der Internationale Strafgerichtshof bei. Mattarella hielt die Gedenkrede, weil der Volkstrauertag nach Angaben des Bundestages dieses Jahr im Zeichen eines deutsch-italienischen Gedenkens steht. So gehörten zur gemeinsamen Erinnerungskultur beider Länder auch die Massaker deutscher Militärverbände an der italienischen Zivilbevölkerung im Jahr 1944.
Zum Auftakt der Gedenkstunde im Bundestag hatte der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Schneiderhan, betont, dass Deutschland am Ende des Zweiten Weltkrieges in Trümmern gelegen habe - auch moralisch. Im Mai 1945 sei es schwer vorstellbar gewesen, dass das Land eine Zukunft haben könnte.
Der Volkstrauertag wird seit 1922 begangen, anfangs zum Gedenken an die Toten des Ersten Weltkrieges. Seit 1945 wird nicht nur der Soldaten, sondern auch der zivilen Opfer gedacht. Dazu zählen auch die rassistisch, politisch oder religiös Verfolgten.
Diese Nachricht wurde am 16.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
