Das zeigte sich bei Analysen in einer neuen Testkammer in Braunschweig. Zwei von vier Monitoren fielen dabei unangenehm auf, darunter ein moderner Flachbildschirm. Damit bestätigten sich die Ergebnisse von Vorversuchen mit einer wesentlich höheren Gerätezahl.
Die handelsüblichen Monitore dünsteten übermäßig viel Phenol aus, gemessen am Stand der Technik, so das Fazit der Tester. Darunter auch Helmut Blome, Chemiker und Vize-Direktor des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz in St. Augustin bei Bonn:
Wir haben einen Prüfgrenzwert für Phenol formuliert. Und diese zwei Systeme, die lagen nicht ’mal um 10 oder 30 Prozent drüber, sondern sie lagen um mehr als 100 Prozent zum Teil darüber. Also, das war schon ein ganz, ganz deutlicher Befund. Das sind unnötige Emissionen.
Die absoluten Phenol-Mengen, die da frei werden, sind zwar nicht groß. Sie bewegen sich im Milli- bis Mikrogramm-Bereich pro Stunde. Aber:
Hier müssen wir zum Beispiel auch bedenken, daß diese Stoffe in eine sogenannte Senke fallen, abgelagert werden und selbst durch Lüftung nicht mehr in den Griff bekommen werden können. Wenn jemand in einem nicht gut belüfteten Raum arbeitet und mit diesen Systemen über einen Zeitraum von zum Beispiel acht Stunden Umgang hat, dann ist er doch immerhin Konzentrationen ausgesetzt, die können wir nicht tolerieren bzw. wir sagen: Da ist auch noch eine weitere Minimierung möglich.
Das Phenol stammt vermutlich aus den Leiterplatten im Inneren der Neugeräte. Die Platinen werden aus Harzen hergestellt, die das potentielle Krebsgift enthalten. Es entweicht, wenn sich der Bildschirm nach dem Einschalten erwärmt.
Auf Null werde man die Belastung zwar nicht reduzieren können, meint Gefahrstoffexperte Blome. Auch sei kein PC-Benutzer durch das Phenol in der Raumluft akut gesundheitsgefährdet. Doch weil es hier um einen möglichen Krebsauslöser gehe, sollten die Emissionen nicht unnötig hoch sein. Das müsse auch gar nicht sein, sagt Blome - wenn es die Anbieter der Bildschirme nur wollten …
Es ist unumgänglich, hier Qualitätskontrollen einzuführen und bestimmte Mindestanforderungen weiterzugeben an die Lieferanten und Hersteller. Ein gewisses Qualitätsmanagement-System wird ja sowieso vorliegen. Und ob man das nun um einige Parameter noch ergänzt - das ist aus meiner Sicht nicht zu viel verlangt.
Die Prüfung in der Testkammer soll jetzt Grundlage für ein neues Gütesiegel werden. Die Berufsgenossenschaften wollen ihr sogenanntes BG-PRÜFZERT-Zeichen auch für Computer und Monitore vergeben. Und zwar an Geräte, die - wie es heißt - "sicher, ergonomisch und emissionsarm" sind.
Ein solches Qualitätsemblem gibt es bereits für Drucker und Kopierer. Es ist mit dem Blauen Umweltengel vergleichbar, geht aber darüber hinaus. Die Palette der untersuchten Schadstoffe ist größer und umfaßt auch Phenol.
Hersteller von Büro-Kommunikationsgeräten können ihre Produkte demnächst in der Prüfkammer testen lassen. Erweisen sie sich als schadstoffarm, dürfen sie mit dem Gütesiegel werben: einer roten Waagschale auf weißem Grund.
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß am Anfang eine durchaus erkleckliche Anzahl von Geräten diese Prüfhürde nicht überspringen wird. Von anderen Prüfgebieten weiß ich: So 50% anzunehmen ist nicht so verkehrt.
Noch einige Monate, dann könnten die ersten PC-Monitore zertifiziert sein, hofft Blome. Verbrauchern gibt der Chemiker einstweilen den Tipp, gut zu lüften, wenn sie einen neuen Bildschirm in Betrieb nehmen.
Die handelsüblichen Monitore dünsteten übermäßig viel Phenol aus, gemessen am Stand der Technik, so das Fazit der Tester. Darunter auch Helmut Blome, Chemiker und Vize-Direktor des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz in St. Augustin bei Bonn:
Wir haben einen Prüfgrenzwert für Phenol formuliert. Und diese zwei Systeme, die lagen nicht ’mal um 10 oder 30 Prozent drüber, sondern sie lagen um mehr als 100 Prozent zum Teil darüber. Also, das war schon ein ganz, ganz deutlicher Befund. Das sind unnötige Emissionen.
Die absoluten Phenol-Mengen, die da frei werden, sind zwar nicht groß. Sie bewegen sich im Milli- bis Mikrogramm-Bereich pro Stunde. Aber:
Hier müssen wir zum Beispiel auch bedenken, daß diese Stoffe in eine sogenannte Senke fallen, abgelagert werden und selbst durch Lüftung nicht mehr in den Griff bekommen werden können. Wenn jemand in einem nicht gut belüfteten Raum arbeitet und mit diesen Systemen über einen Zeitraum von zum Beispiel acht Stunden Umgang hat, dann ist er doch immerhin Konzentrationen ausgesetzt, die können wir nicht tolerieren bzw. wir sagen: Da ist auch noch eine weitere Minimierung möglich.
Das Phenol stammt vermutlich aus den Leiterplatten im Inneren der Neugeräte. Die Platinen werden aus Harzen hergestellt, die das potentielle Krebsgift enthalten. Es entweicht, wenn sich der Bildschirm nach dem Einschalten erwärmt.
Auf Null werde man die Belastung zwar nicht reduzieren können, meint Gefahrstoffexperte Blome. Auch sei kein PC-Benutzer durch das Phenol in der Raumluft akut gesundheitsgefährdet. Doch weil es hier um einen möglichen Krebsauslöser gehe, sollten die Emissionen nicht unnötig hoch sein. Das müsse auch gar nicht sein, sagt Blome - wenn es die Anbieter der Bildschirme nur wollten …
Es ist unumgänglich, hier Qualitätskontrollen einzuführen und bestimmte Mindestanforderungen weiterzugeben an die Lieferanten und Hersteller. Ein gewisses Qualitätsmanagement-System wird ja sowieso vorliegen. Und ob man das nun um einige Parameter noch ergänzt - das ist aus meiner Sicht nicht zu viel verlangt.
Die Prüfung in der Testkammer soll jetzt Grundlage für ein neues Gütesiegel werden. Die Berufsgenossenschaften wollen ihr sogenanntes BG-PRÜFZERT-Zeichen auch für Computer und Monitore vergeben. Und zwar an Geräte, die - wie es heißt - "sicher, ergonomisch und emissionsarm" sind.
Ein solches Qualitätsemblem gibt es bereits für Drucker und Kopierer. Es ist mit dem Blauen Umweltengel vergleichbar, geht aber darüber hinaus. Die Palette der untersuchten Schadstoffe ist größer und umfaßt auch Phenol.
Hersteller von Büro-Kommunikationsgeräten können ihre Produkte demnächst in der Prüfkammer testen lassen. Erweisen sie sich als schadstoffarm, dürfen sie mit dem Gütesiegel werben: einer roten Waagschale auf weißem Grund.
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß am Anfang eine durchaus erkleckliche Anzahl von Geräten diese Prüfhürde nicht überspringen wird. Von anderen Prüfgebieten weiß ich: So 50% anzunehmen ist nicht so verkehrt.
Noch einige Monate, dann könnten die ersten PC-Monitore zertifiziert sein, hofft Blome. Verbrauchern gibt der Chemiker einstweilen den Tipp, gut zu lüften, wenn sie einen neuen Bildschirm in Betrieb nehmen.