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Gefährliche Nachbarn

Der Himmelsjäger Orion steigt immer höher in den Abendhimmel. Die linke Schulter des Orion ist der rote Stern Beteigeuze.

Damond Benningfield |
    Der Himmelsjäger Orion steigt immer höher in den Abendhimmel. Die linke Schulter des Orion ist der rote Stern Beteigeuze.

    Etwa innerhalb der nächsten Million Jahre wird sich Beteigeuze selbst zerstören. Die Explosion wird einen Neutronenstern hinterlassen: Er hat mehr Materie als unsere Sonne, ist aber auf die Größe einer Kleinstadt zusammengedrückt. Der Ball wird dabei so dicht gepackt, dass der Stern eine feste Oberfläche erhält.

    Wenn sich ein Neutronenstern schnell genug dreht – etwa 200-mal in einer Sekunde – dann kann sein Magnetfeld um tausend Billionen mal stärker werden als das Erdmagnetfeld. Diese Feldstärke reicht aus, um die Kruste des Sterns aufzubrechen und als Folge eine gewaltige Eruption von Röntgen- und Gammastrahlung zu verursachen.

    Vor drei Jahren geriet die Erde ins Schußfeld derartiger Strahlung von einem super-magnetisierten Neutronenstern oder "Magnetar”. Die Kruste des Sterns wurde von seinem Magnetfeld durchschlagen. Dadurch beschleunigte Teilchen erzeugten einen Ausbruch von Gammastrahlung. Die Erde empfing nur einen kleinen Bruchteil der Strahlung. Doch war es genug um die oberen Schichten unserer Atmosphäre anzuregen.

    Beteigeuze steht uns viel näher als die Energiequelle von damals. Wenn sie "in die Luft fliegt”, wird die Erde viel mehr Strahlung abbekommen. Und wenn Beteigeuze zum Magnetar wird, können wir noch viele weitere "Strahlungshappen” erwarten, bis sein Magnetfeld sich mit der Zeit abschwächt.