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Gefährlicher Mond

Wenn wir die warme, feuchte Oase Erde verlassen, erkennen wir schnell, dass das Universum ein ziemlich gefährlicher Ort ist. Extreme Hitze und Kälte, Strahlung, kleine und große Gesteinsbrocken, Asteroiden, Kometen und andere Gefahren würden uns auf einer Reise zu anderen Welten bedrohen.

von Damond Benningfield |
    Ein gefährliches Ziel wäre wohl auch Io, einer der größeren Jupitermonde. Der Riesenplanet steht am Abend über dem Südosthorizont und wandert während der Nacht über den Südhimmel. Er zeigt sich in cremefarbenem Licht und ist ziemlich hell. Durch ein Fernglas erkennen Sie Io und drei weitere Jupitermonde als winzige Lichtpunkte in der Nähe des Planeten.

    Schon die Reise zum Io wäre eine Herausforderung. Er befindet sich nämlich inmitten des intensiven Strahlungsgürtels der Jupiter umgibt. Einen ungeschützten Menschen würde die Strahlung in wenigen Minuten töten.

    Ein Besucher, der diese Strahlung überlebt, hätte sich mit einer weiteren Gefahr auseinanderzusetzen: mit Vulkanen. Io ist das vulkanisch aktivste Objekt im Sonnensystem. Hunderte von Vulkanen verteilen sich auf seiner Oberfläche. Sie spucken schwefelreiche Lava, die wesentlich heißer ist als die auf der Erde. Einige Lavaseen dehnen sich über Flächen von vielen Dutzend Quadratkilometern aus.

    Die Vulkane sind so gewaltig, dass sie Materie in Höhen bis zu 500 Kilometern schleudern. Zum Teil wird dieser vulkanische Auswurf zusammen mit Partikeln von Ios Oberfläche durch Jupiters Magnetfeld von dem kleinen Mond weggerissen. Aufgrund seiner Vulkane zählt Io zu den interessantesten Objekten im Sonnensystem - und zu den gefährlichsten.