1997 Hongkong, 1999 Italien, 2003 Niederlande, 2004 Südkorea, Vietnam, Thailand, China, Indonesien, Hongkong, Kambodscha, Laos, Taiwan - die Vogelgrippe oder Geflügelpest ist keine Unbekannte. Aber niemals zuvor war sie so erfolgreich wie dieses Jahr. Nach und nach scheint das Virus sämtliche Länder Südostasiens zu erobern. Sicher, es ist nicht ohne weiteres in den Körpern des infizierten Geflügels nachweisbar. Viele Labore in Asien sind schlecht ausgestattet, und schlichtweg nicht in der Lage die notwendigen Tests durchzuführen. Aber ein massenhaftes Hühnersterben kann eigentlich, nicht unbemerkt bleiben. Möglichweise hat der illegale Geflügelschmuggel das Virus über die Ländergrenzen hinaus verbreitet.
Darüber hinaus, muss man leider auch sagen, dass sich die Hinweise verdichten, dass das Geflügelpestvirus in der Region schon sehr viel länger verbreitet war, als wir das jetzt offiziell bestätig finden. Möglicherweise schon seit deutlich mehr als einem Jahr. Das heißt, es ist hier wohl unerkannt oder nicht gemeldet zur Verschleppung gekommen, sodass die Ausbrüche, die wir jetzt sehen, gar nicht erst kürzlich zustande gekommen sind, sondern etwas widerspiegeln, was schon vor Wochen oder Monaten passiert ist.
So Thomas Mettenleiter, Präsident der Bundesforschungsanstalt für die Viruserkrankungen der Tiere. Um eine Ausbreitung solcher Tierseuchen vom Labor auf die Wiese zu verhindern, liegt sein Institut isoliert auf der Insel Riems. Für die Schlamperei in Asien hat er nur wenig Verständnis. Seit langem ist klar: Die einzige Möglichkeit der Eindämmung der Vogelgrippe ist das konsequente Keulen der gefährdeten Geflügelbestände. Stattdessen hat China auf die Impfung gesetzt:
Das Problem bei der Impfung ist, dass Sie zwar vor Krankheit schützt, nicht aber vor Infektion. Auch geimpfte Tiere können sich mit dem Virus infizieren, tragen das Virus in sich, können das Virus ausscheiden und weiter verbreiten auf ungeimpfte Tiere. Wenn ein solches sehr krankmachendes Geflügelpestvirus in einen ungeimpften Bestand hineinkommt, dann ist das sehr schnell zu merken. Weil die Mortalität der Tiere, das heißt die Zahl toter Tiere, drastisch nach oben geht. Wenn Sie einen geimpften Bestand haben, sehen Sie natürlich diese Symptome nicht. Aber der Bestand kann immer noch das Virus weiterverbreiten. Wir wissen, dass in China insbesondere gegen dieses Virus H5N1, der ähnlich ist wie der Erreger, der 1997 in Hongkong aufgetaucht ist, auch geimpft worden ist. Auch in Entenbeständen. Und dass sich unter dieser Impfdecke das Virus möglicherweise nicht nur gehalten hat, sondern verändert hat, das hat dann zu den Ausbrüchen geführt.
Die Impfungen in China haben also zur Ausbreitung der Seuche eher noch beigetragen. Möglicherweise ist diese Variante des Vogelgrippe-Virus in den geimpften Tieren immer aggressiver geworden. Alle Grippeviren, Experten nennen sie Influenzaviren, haben die Fähigkeit schnell zu mutieren. Zum letzten Mal tauchte der jetzige Subtyp, H5N1 des Vogelgrippe Virus 1997 Hongkong auf. Das H5N1-Virus von heute ist allerdings nicht mehr dasselbe wie vor sieben Jahren:
Offenbar hat sich das Virus wirklich verändert. Es gibt Gensequenzen, die zeigen, dass sich das genetische Material verändert hat. Nicht dadurch, dass es zur Mischung mit irgendwelchen humanen Influenzaerregern gekommen ist, sondern einfach die normale Fähigkeit der Influenzaviren zu mutieren, sich genetisch zu verändern. Das hatte auch zur Auswirkung, dass sich die normalen Eigenschaften des Virus verändern. Dieses Virus ist pathogener, krankmachender, insbesondere eben auch krankmachend für Tiere, die sonst gar nicht an solchen Erregern erkranken, insbesondere Gänse oder Enten. Dieses jetzige Seuchenvirus ist also offenbar in der Lage auch in Gänsen und in Enten deutlich Krankheit zu erzeugen.
Noch ist H5N1 für Menschen keine ernsthafte Bedrohung. Seine genetischen Veränderungen scheinen es ihm zumindest nicht erleichtert zu haben, auf den Menschen überzuspringen. Wenn es ihm trotzdem gelingt, dann ist es allerdings tödlicher als bisher. Die Sterblichkeit der wenigen Menschen, die zurzeit in Asien an der Vogelgrippe erkrankt sind, liegt bei mehr als 80 Prozent. Vor sieben Jahren in Hongkong starb gerade mal ein Drittel der Erkrankten.
Darüber hinaus, muss man leider auch sagen, dass sich die Hinweise verdichten, dass das Geflügelpestvirus in der Region schon sehr viel länger verbreitet war, als wir das jetzt offiziell bestätig finden. Möglicherweise schon seit deutlich mehr als einem Jahr. Das heißt, es ist hier wohl unerkannt oder nicht gemeldet zur Verschleppung gekommen, sodass die Ausbrüche, die wir jetzt sehen, gar nicht erst kürzlich zustande gekommen sind, sondern etwas widerspiegeln, was schon vor Wochen oder Monaten passiert ist.
So Thomas Mettenleiter, Präsident der Bundesforschungsanstalt für die Viruserkrankungen der Tiere. Um eine Ausbreitung solcher Tierseuchen vom Labor auf die Wiese zu verhindern, liegt sein Institut isoliert auf der Insel Riems. Für die Schlamperei in Asien hat er nur wenig Verständnis. Seit langem ist klar: Die einzige Möglichkeit der Eindämmung der Vogelgrippe ist das konsequente Keulen der gefährdeten Geflügelbestände. Stattdessen hat China auf die Impfung gesetzt:
Das Problem bei der Impfung ist, dass Sie zwar vor Krankheit schützt, nicht aber vor Infektion. Auch geimpfte Tiere können sich mit dem Virus infizieren, tragen das Virus in sich, können das Virus ausscheiden und weiter verbreiten auf ungeimpfte Tiere. Wenn ein solches sehr krankmachendes Geflügelpestvirus in einen ungeimpften Bestand hineinkommt, dann ist das sehr schnell zu merken. Weil die Mortalität der Tiere, das heißt die Zahl toter Tiere, drastisch nach oben geht. Wenn Sie einen geimpften Bestand haben, sehen Sie natürlich diese Symptome nicht. Aber der Bestand kann immer noch das Virus weiterverbreiten. Wir wissen, dass in China insbesondere gegen dieses Virus H5N1, der ähnlich ist wie der Erreger, der 1997 in Hongkong aufgetaucht ist, auch geimpft worden ist. Auch in Entenbeständen. Und dass sich unter dieser Impfdecke das Virus möglicherweise nicht nur gehalten hat, sondern verändert hat, das hat dann zu den Ausbrüchen geführt.
Die Impfungen in China haben also zur Ausbreitung der Seuche eher noch beigetragen. Möglicherweise ist diese Variante des Vogelgrippe-Virus in den geimpften Tieren immer aggressiver geworden. Alle Grippeviren, Experten nennen sie Influenzaviren, haben die Fähigkeit schnell zu mutieren. Zum letzten Mal tauchte der jetzige Subtyp, H5N1 des Vogelgrippe Virus 1997 Hongkong auf. Das H5N1-Virus von heute ist allerdings nicht mehr dasselbe wie vor sieben Jahren:
Offenbar hat sich das Virus wirklich verändert. Es gibt Gensequenzen, die zeigen, dass sich das genetische Material verändert hat. Nicht dadurch, dass es zur Mischung mit irgendwelchen humanen Influenzaerregern gekommen ist, sondern einfach die normale Fähigkeit der Influenzaviren zu mutieren, sich genetisch zu verändern. Das hatte auch zur Auswirkung, dass sich die normalen Eigenschaften des Virus verändern. Dieses Virus ist pathogener, krankmachender, insbesondere eben auch krankmachend für Tiere, die sonst gar nicht an solchen Erregern erkranken, insbesondere Gänse oder Enten. Dieses jetzige Seuchenvirus ist also offenbar in der Lage auch in Gänsen und in Enten deutlich Krankheit zu erzeugen.
Noch ist H5N1 für Menschen keine ernsthafte Bedrohung. Seine genetischen Veränderungen scheinen es ihm zumindest nicht erleichtert zu haben, auf den Menschen überzuspringen. Wenn es ihm trotzdem gelingt, dann ist es allerdings tödlicher als bisher. Die Sterblichkeit der wenigen Menschen, die zurzeit in Asien an der Vogelgrippe erkrankt sind, liegt bei mehr als 80 Prozent. Vor sieben Jahren in Hongkong starb gerade mal ein Drittel der Erkrankten.